Online

Zunächst in Kürze des Wichtigste. Heute Morgen um 11 Uhr kam das Päckchen mit dem neuen AIS-Transponder und nach 4 schweißtreibenden Stunden der Installation sind wir wieder online. Unser Signal müsste jetzt noch weiter reichen, da die Funkantenne im Mast dank Splitter nun auch für AIS zuständig ist. Noch funktioniert nicht alles, die alten Geräte mit NMEA0183 müssen noch angeschlossen werden.

Altes Rathaus

Doch bevor ich mich an die Technik gemacht hatte stand ein Bummel durchs Städtchen auf dem Plan. Arendal ist die älteste Stadt in der südlichen Region von Norwegen und geht auf 1528 zurück. Arendal liegt auf 7 kleinen Inseln und wird auch das Venedig des Nordens genannt. Sehenswürdigkeiten sind zum Beispiel das alte Rathaus, das höchste Holzhaus in Norwegen.

Die Trefoldighetskirken/Tyholmen oder auch die Skagerrak Kathedrale genannt. Sie wurde erst 1888 fertig gestellt und ist eine Kopie der St. Gertruds Kirche in Hamburg. Mit 87 m hat sie die zweithöchste Kirchturmspitze in Norwegen und kann bis zu 850 Personen fassen.

Auf Empfehlung vom Marina Manager, der mir am Morgen das Päckchen gebracht hat sind wir dann am alten Hafen „Pollen“ Munken essen gegangen. Scheinbar gibt es die nur hier in Arendal und nur in einem Strassenkaffee.

Schmeckte wirklich lecker und war ein Hefeteiggebäck, leicht salzig und trotzdem süß.

Trotz der Größe von 42.000 Einwohner hatten wir das Innenstädtchen nach 2 Stunden komplett zu Fuß abgelaufen. Das Leben spielte sich heute bei 28 Grad und makellosen Himmel ausnahmslos im Freien ab und dazu spielte an fast jeder Stassenecke eine Band.

Arendal

Bei bestem Wetter und Wind der Stärke 3-4 aus Ost kamen wir heute schnell voran. Dazu hat uns noch der Skagerrakstrom, der hier an der Küste mit 1 – 1,5kn entlang zieht kräftig unterstützt. Um 14:00 MESZ hatten wir die Strecke von 28sm bereits hinter uns und konnten auch einen Platz in der Marina bekommen.

Auch das muss mal sein, heute war Waschtag. Es gab Gott sei Dank mehrere Waschmaschinen und Trockner um alles gleichzeitig laufen zu lassen.

Waschtag in Arendal

Die Restfeuchte wurde dann an Bord ausgetrieben.

Nun hoffen wir auf morgen, unser neues AIS Gerät soll da ankommen. Laut DHL ist es durch den Zoll freigegeben und bereits im Zustelldepot. Wenn alles klappt, mit der Auslieferung und Installation, werden wir ab morgen den „Stelth Modus“ wieder verlassen können.

Weiter geht es

Schären wohin man schaut. Die Norweger bauen zudem noch auf fast jeden Steinhaufen ein Haus und nutzen diese als Sommerresidenz.

Das Segel ist hier wirklich eine Herausforderung, überall gibt es Felsen über oder knapp unter Wasser. Dafür gibt es so gut wie keinen Seegang, wenn da nicht die Motorbootfahrer wären. Ganz besonders heute sind sie lästig, da der Wind nur mit 0-2 Bft. weht. Jede Welle macht dann die mühsam gewonnene Fahrt durchs Wasser sofort wieder kaputt. Ab Port Portor, unserem eigentlichen Tagesziel, ist der Wind dann auch ganz weg und die Bucht von Portor mit anderen Seglern bereits zur Mittagszeit voll belegt. Also geht es unter Motor noch 6 Seemeilen weiter bis zum Osterfjorden.

Hier haben wir auch sofort einen geeigneten Ankerplatz gefunden. Zum Wetter, die Sonne hat sich heute den ganzen Tag nicht blicken lassen, jedoch durch die Windstille ist es mit 20 Grad angenehm warm.

Wandern auf Häoya

Bei bestem Wetter und den versprochenen 24 Grad haben wir uns zu einer kleinen Wanderung auf der kleinen Insel Häoya aufgemacht. Hier sind wir gestern mit unserer Kirke in der Skolebukta oder auch Vervebukta vor Anker gegangen. Über einen Trampelpfad stetig bergauf ging es an einem Bachlauf entlang mit rundum dichtem Bewuchs zur Inselmitte.

Die üppige Vegitation hier ist aber auch kein Wunder, denn an Wassernot wird hier nicht gelitten, ja sogar mitten in der Insel gab es einen ziemlich großen See.

Dicht bewachsen mit Seerosen, das hätten wir hier nicht erwartet. Weiter ging es immer bergauf zum Storefjell, jedoch kurz vor dem Gipfel haben wir abgebrochen. Die letzten Meter durch die Felsen wurden immer steiler und durch die Feuchtigkeit des gestrigen Regens waren die Felsen immernoch extrem rutschig. Wir haben sicherlich nichts verpasst, da der Gipfel völlig bewaldet ist und somit auch nicht mehr Aussicht bietet.

Die letzten Meter im Wald zu unserer Bucht hinab verfolgten uns nun auch noch die kleinen blutsaugenden Fliegen. Die haben wir wohl durch unseren Schweiß angelockt, der in dieser feuchtwarmen Luft des Waldes unvermeidbar war. Am Wssser ist der Spuk dann sofort vorbei.

Zurück am Boot genießen wir nun an Deck liegend den Nachmittag. Es ist hier tatsächlich der Sommer eingekehrt.

Vervebukta

Heute morgen um 9 Uhr sind wir wieder aufgebrochen. In der geschützten Bucht von Stavern war es noch ruhig mit teilweise Sonnenschein. Doch außerhalb mussten wir dann gegen den Südwestwind mit 18 kn aufkreuzen bis der Winkel wieder passte um in den Langesund Fjord einzulaufen.

Sofort nahmen die Wellen ab, die draußen doch ca. 1,5m hoch waren, und der Wind ging auf gemütliche 2-3Bft. zurück. Die Ankerbucht mit dem Namen Vervebukta (Gewinnerbucht), welche wir uns ausgesucht hatten, liegt an der Nordseite der Insel Häoya und ist bei dem SW Wind total geschützt.

Da die Bucht eine recht hohe Wassertiefe hat, konnten wir sehr weit hineinfahren. Um am Ende der Bucht den Schwoibereich von Kirke möglichst klein zu halten habe ich zusätzlich zu unserem Buganker noch eine Landleine ausgebracht. Der Buganker liegt auf 7m Wassertiefe mit 20m Kette und mit dem Heck sind wir ca. 15m vom Land entfernt.

Nun nach getaner Arbeit haben wir uns einen leckeren Schockoladekuchen mit frischen norwegischen Kirschen gegönnt.

Der Wetterbericht sollte heute auch wieder Recht behalten und pünktlich um 16 Uhr setzte der Landregen bei 16 Grad ein. Kaum zu glauben dass es morgen sonnig und heiß (24-25 °C) werden soll.