Um 6:20 Uhr, kurz vor Sonnenaufgang, sind wir in Ballycastle gestartet. Der Halbwind mit 4-5 Beaufort brachte uns rasch zum Drumnakill Point. Hier war der Gezeitenstrom bereits auf seinem Höhepunkt und bescherte uns eine extrem raue aber schnelle Fahrt nach Südosten.
Trotz der kabbeligen See erreichten wir in der Spitze 11,8 kn über Grund, wovon mindestens 6kn dem Gezeitenstrom zuzuschreiben waren. Pünktlich wie angekündigt drehte der Wind ab 7 Uhr auf Nordwest 4 – 6 und in Böen auf 7 Beaufort auf und schob uns unaufhaltsam, selbst nachdem der Strom gekentert war, nach Süden.
Erst in der Bucht von Belfast ging der Wind auf 3Bft zurück und es zeigte sich immer öfter die Sonne. Die letzten 7 sm müssten wir nach Vorschrift unter Motor absolvieren, da in der engen gebaggerten Fahrrinne die Berufsschifffahrt absoluten Vorrang hat.
Der Lotsenvorgang für uns erfolgte über Funk durch die Belfast Harbour Control auf VHF Kanal 12. Für diverse An- und Ablegemanöver von Fähren und Containerschiffen wurden wir 3 mal zum Aufstoppen aufgefortert bzw. in einen Nebenarm des Hafens dirigiert.
Der schiffbaren Bereiche endet nahezu in der Stadtmitte von Belfast und hier haben wir in der Marina für die Sportboote nach 9,5 Stunden und 57 sm festgemacht. Mit dem Ausblick vom Cockpit auf das Titanic Museum ist auch schon klar, was wir morgen auf jeden Fall besuchen werden.