Ausharren und planen der Weiterfahrt

Den gestrigen Tag konnten wir für einen Spaziergang in der näheren Umgebung und zur restlichen Installation unseres AIS Tranpondets ausnutzen. Jetzt ist die Navigation wieder voll einsatzfähig und die AIS Signale sind auf all unseren Systemen sichtbar.

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Planänderung

Dieses massive Sturmtief mit dem Namen Yap, welches direkt über Irland nach Nordosten über Schottland zieht, beinflußt das Wetter in ganz Europa. Im Süden bringt es Warmluft und bei uns sehr unstabiles, windiges Wetter und vor allem viel Regen. Das Bild zeigt die Windrichtungen und Windstärke an. Zum Segeln ist alles ab Orange unangenehm und erst Rot, da will und sollte man nicht sein!

Ab Montag soll wieder ruhigeres Wetter einsetzen, worauf wir uns entschlossen haben hier im geschützten Hafen von Stromness zu bleiben.

Das gibt uns nun genug Zeit in den nächsten Tage, um Stromness und die Umgebung zu erkunden.

Stromness

Die Tide hatte heute unseren Tagesablauf bestimmt. Zwischen den Inseln von Orkney sind die Gezeitenströme nicht zu vernachlässigen, ja sogar bestimmend wann in welche Richtung gefahren werden kann. Der Hafen von Stromness ist aus Westen kommend nur mit dem Flutstrom zu erreichen.. Dazu mussten wir bereits um 6 Uhr in Pierowall auslaufen und mit dem Ebbstrom durch den Papasound aus dem Archipel hinauszulaufen. Auch dies hatte es in sich, da sich hier bei 2 kn Strom mit Wind von 20 kn gegenan eine extrem kurze und steile stehende Wellen aufgebaut hatte. Ein Einlaufen gegen Strom wäre hier unmöglich gewesen. Auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit und des Regens hatten wir alle elektronischen Geräte unter Deck und somit leider auch keine Bilder gemacht.
Gegen später wurde der Wind und der Seegang schwächer, auch der Nebel lichtete sich und bis zur Einfahrt in die Scapa Flow nach Stromness kam auch ab und zu die Sonne heraus.Nun zeigte sich auch dass unser Timing richtig war. Wir wurden durch die Engstelle am Eingang zur Scapa Flow mit einer Geschwindigkeit von mehr als 10 kn über Grund gezogen.Auf der Wasseroberfläche waren von der 5 kn starken Stömung erstaunlicher Weise nur ein paar kleine Wirbel zu sehen. Je nach Windrichtung und Stärke kann das bestimmt auch ganz anders aussehen.Bereits um 13:30 BST nach 40 sm hatten wir am Liegeplatz in der Marina festgemacht.

Westray

Mach einer ruhigen Nacht mit leichtem Wind sind wir um 6 Uhr in Pierowall auf Westray eingelaufen. Westray ist die nordwestlichste Insel der Orkneys. Heute hatten wir auch erstmalig die Heizung angemacht, nicht wegen der Tempetatur sondern um die Kleidung und das Boot im inneren trocken zu bekommen. Wenn es nachts abkühlt ist die Luft voll gesättigt und man wird nass ohne daß es regnet. Nach 1 Stunde Schlaf hatte sich der Nebel gelichtet und wir die Wanderschuhe an um die Sehenswürdigkeiten von Westray aufzusuchen. Zuerst stand der  westlichste Leuchturm der Orkneys auf dem Plan. Direkt daneben sind die Klippen über 100m hoch und voll mit Seevögeln.Auch der weitere Küstenpfad bit immer wieder interessante Ausblicke  auf die wilde Küstenlandschaft.Danach besuchten wir das Noltland Castle, welches soweit es erhalten ist, bis in die oberen Stockwerke zugänglich ist.Beim Besuch des örtlichen Museums begann ich dann aber zu streiken, immerhin hatten wir bereits 17km in den Beinen. Als Alternative wurde auf das örtlich Pub ausgewichen.  Viel besser – Prost.

Kurs Süd

Heute morgen sind wir um 5:00 Uhr Ortszeit aufgebrochen und haben den Kurs auf die Fair Isle aufgenommen. Bereits um 8:30 hatten wir den Sumburgh Head, die Südspitze der Shetlands passiert. Bis hierher unterstützte uns ein mitlaufender Gezeitenstrom, so das wir teilweise über 8 kn über Grund laufen konnten.

Um 13:30 haben wir dann auf Fair Isle im Nordhafen festgemacht. Hafen ist etwas übertrieben, da er beim heutigen Nordostwind relativ ungeschützt ist. Nachdem eine norwegische Segelyacht den Hafen verlassen hatte sind wir nun neben der Fähre das einzigste Segelboot im Hafen.

Trotz des nebligen Wetters mit leichtem Nieselregen haben wir uns zu einer kurzen Wanderung auf der Insel aufgemacht. Bereits nach kurzer Wegstrecke sahen wir, daß das Vogelobservatorium bis auf die Grundmauern abgebrannt war. Durch Google erfuhren wir auch schnell, daß es dieses Jahr im März passiert ist.Da es außer Natur pur, Schafen und Vögel nichts zu sehen gab und die Insel ab einer Höhe von 50m in dichtem Nebel lag haben wir uns entschlossen nach unserem Spaziergang auch wieder auszulaufen und Kurs auf die Orkney Inseln zu setzen.Schade mit dem Wetter und so einer schönen Insel, aber die Aussichten für die kommenden Tage sind auch nicht besser.