Seit dem Beginn des Ramadan hat sich hier nicht viel getan ausser,
dass die allgemeine Ausgangssperre durch eine zusätzliche strikte Sperrstunde von 19:00 bis 05:00 Uhr ergänzt wurde. Sämtliche durch die Behörden zuvor erteilten Ausnahme- und Reisegenehmigungen sind in dieser Zeit ungültig, was uns jedoch wenig tangiert, da wir zu diesen Zeiten eh nicht zum Einkaufen unterwegs sind. Meine Vermutung ist, dass die Behörden Zusammenkünfte, die über die Wohngemeinschaften hinaus gehen, während der Zeit des Fastenbrechens verhindern wollen.
Was wir so den ganzen Tag treiben, hat unser Freund John H. in Gedichtform zusammengefasst. Dank seiner Genehmigung zur Veröffentlichung wünschen wir Euch nun viel Spass beim Teilhaben an unserem Alltag.
Es ist so ruhig im Mastenwald,
Die Börse lässt den Skipper kalt.
Er aalt sich jetzt mit Wonne,
Genießt die Morgensonne.
Und langsam, nach dem Duschen
Kommt er gemächlich in die Puschen.
Die Skipperin hat unterdessen
Bereitet ihm das Morgenessen.
Und sind die Beiden einmal satt,
So geht der Skipper
nach Rabat.
Mit vollen Tüten kehrt er wieder
Und lässt sich in der Plicht dann nieder.
Doch plötzlich schreckt er wieder hoch,
Die Covid-Zahlen fehlen noch.
Die sammelt brav er jeden Tag,
Weil er Statistik so sehr mag.
Information ist sein Plaisir,
Dann schläft er wie ein Murmeltier.
Am Nachmittag er dann erwacht,
Schaut, was die Offizierin macht.
Die liest ein Buch, verhält sich still,
Den Käpt’n sie nicht wecken will.
So geht der ganze Tag vorbei,
Quarantäne ? Einerlei !
Man liegt gemütlich hier im Hafen
Und verbringt viel Zeit mit Schlafen.
Die Sonne strahlt vom Firmament,
Die erste Offizierin pennt.
Am Abend werden beide munter,
Sie geh’n in die Kajüte runter
Und sehen nach in der Kombüse,
Was gibt’s hier noch, ausser Gemüse.
Ein Abendessen muss bald her,
Denn die Mägen sind so leer.
Wenn die Tage so verbracht,
Den Skippern das echt Hunger macht.
Nach dem guten Abendessen
Wird dann in der Plicht gesessen.
Und sie spielen nun mit Karten,
Während sie den Mond erwarten.
Ein guter Drink, ein Fläschchen Wein,
So könnt‘ es alle Tage sein …
Vielen Dank lieber John, sehr treffend !
Tolles Gedicht! Trifft des Pudels Kern ??????
Endlich Ramadan.
Jeden Abend einen Rama dann! Prost.
Mein lieber Chef – Herr Palmer – hat in der Welt geschrieben, das über 80-jährige eigentlich nicht mehr auf Covid behandelt werden müssen, das sie eh bald sowieso sterben..
Jetzt muss ich auch bald die Fliege machen, bevor die knapp 60-jährigen vom Palmer vom Kraftwerkskamin gestoßen werden.
Ohne Kommentar, dafür ist Palmer bekannt, unglaublich !
Ich bewundere, wie gelassen ihr mit dem Lockdown umgeht. Einen Monat unverhofft in einem Hafen weit von der Heimat festzusitzen, erfordert eine grosse Gelassenheit und eine Fähigkeit zur Entschleunigung, die ich mir in meinem Homeoffice gar nicht so richtig vorstellen kann. Viele Grüsse von Harry aus Sillenbuch
Hallo Harry,
Ja, eine Segelreise entschleunigt sowieso ungemein. Man lernt schnell mit der Natur zu leben. Normalerweise bestimmen Wind und Wetter was passiert, jetzt ist es halt eine andere Naturgewalt. Aber auch diese Krise wird vorbeigehen und wenn wir nicht das Beste daraus machen würden bekämen wir nur noch mehr „graue Haare“.
Grüsse in das heimatliche Sillenbuch und bleibt gesund.
Rita & Hartmut
Bleibt auch gesund! Bin gespannt, wann und wie eure Reise weitergeht. Ich lese alles mit grossem Interesse. Ich selbst bin jetzt die sechste oder siebte Woche im Homeoffice. Auch eine ganz neue Erfahrung. Alles Gute! Harry