Nachdem wir gestern mit dem Auto die gesamte Insel auf der Küstenstraße abgefahren waren, entschieden wir uns heute für eine Rundwanderung, quasi direkt vor der Haustüre.
Unser Einstieg in den Levada Caniçal war direkt nach dem alten Tunnel zwischen Caniçal und Machico.
Der Wasserlauf führte zunächst zwischen den Häusern und ihren Vorgärten hindurch. Das Wasser des Levadas wird hier dringend benötigt, da alles rundum sehr trocken ist.
Mit jedem Meter, den wir in Richtung Quelle höher stiegen, wurde die Wasserrinne voller.
Obwohl wir nur etwas über 200 m über dem Meer waren, boten sich immer wieder fantastische Weitblicke auf Machico und die gigantischen Autobahnbrücken und Tunnels.
Gegen Ende des Tales verließen wir den Levada und stiegen zum Sattel des Boca da Risco an der nördlichen Steilküste hinauf.
Hier standen wir an der Steilküste, die mit über 300m, fast senkrecht zum Atlantik hin abfällt.
Erst nach einem Fehlversuch fanden wir den Trampelpfad, der an dieser Küste in Richtung Osten entlang führt.
Dabei ging es stets rauf und runter, immer an den Klippen entlang, bis auf über 500m Höhe.
Hier oben, wo man meistens in den Wolken läuft, spriesste das Grün in so vielen Schattierungen, dass der blaue Atlantik im Hintergrund einen angenehmen Kontrast für die Augen bot.
Mit jedem Meter den wir wieder tiefer kamen, wurde die Vegetation der trockeneren Umgebung angepasst weniger. Dafür umso farbenfroher, da sich nun noch das Rot der Erde dazugesellte.
Irgendwie kamen wir uns wie nach Australien versetzt vor.
Auf der Höhe von 200m trafen wir wieder auf den Levada Caniçal, dem wir nun nur noch flach ca. 4 km bis zum Auto folgen mussten. Wasser führte er hier jedoch keines mehr.
Die wenigen Frösche, die wir sahen, suchten nach den letzten feuchten Plätzen, und diese gab es nur noch im Schatten, in den spärlich übriggebliebenen Pfützen.
Der restliche Weg bis zum Tunnel war ohne Schwierigkeiten schnell zurückgelegt.
Auch das Wasser des Levada Caniçal wird durch ein Rohr an der rechten Seite durch diesen Strassentunnel geleitet.
Für die insgesamt 14km lange Strecke, mit 450m Aufstieg, benötigten wir ca. 4 Stunden. Wir können diese Wanderung absolut empfehlen, da sie abseits der vielbegangenen Wege ist und viel für das Auge zu bieten hat.
Den GPS-Track dazu, wie zu allen unseren Wanderungen, gibt es hier
Schön habt ihr es!!! Liebe Grüssle aus St. Tropez Ramatuelle von Karin u Frank