Der Levada Faja do Rodrigues ist mit seiner Länge von 4 km relativ kurz, wartet jedoch im Schlußteil mit einem 1 km langen Tunnel auf.
Die Wasserkaskade am Anfang des Wasserweges war schon von weitem zu hören und versprach, dass dieser Wasserlauf auch richtig viel Wasser führen würde.
Mit einer Breite von ca. 1 m war dies einer der größten Wasserläufe, die wir bislang erwandert hatten.
Bereits nach kurzer Wegstrecke wurde das Gelände steiler. Der Weg war jedoch stets bestens ausgebaut und gut gesichert.
Von einigen exponierten Stellen konnten wir deshalb auch das gesamte Tal von Saõ Vicente überblicken.
Nach der halben Wegstrecke wurde es dann noch interessanter. Zunächst kamen zwei kurze Tunnels, bei denen wir die Enden jeweils vom Eingang aus sehen konnten.
Mit unseren Stirnlampen hatten wir zudem auch immer genug Licht, um sicher und in leicht gebückter Haltung voranzukommen.
Beim dritten Tunnel änderte sich das dann. Obwohl er einen Kilometer kerzengerade durch den Berg verläuft, war nun kein Licht mehr am Ende zu erkennen.
Nur auf einem kurzen Abschnitt von ca. 200 m war der Wasserlauf zum Gehen abgedeckt, der restliche Weg ging immer an der Wand entlang.
Teilweise auf sehr schmalem Pfad und ständig in gebückter Haltung benötigten wir 15-20 Minuten für den Durchgang. Hier gab es Gott sei Dank keinen Gegenverkehr, die wenigen anderen Wanderer waren immer hinter uns.
Der Weg hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn hier im Ribeira Inferno, dem Höllental, waren wir im ursprünglichen Regenwald von Madeira angekommen.
Im hinteren Teil verlief der Pfad komplett auf dem abgedeckten Levada und die vorherrschende Farbe hatte nun auf sattes Grün gewechselt.
Alles war feucht, und selbst die Felswände waren nun komplett mit Moos und Farnen überwachsen.
An Wasserfällen fehlte es hier natürlich auch nicht. Zusammenfassend können wir zu diesem Levada sagen, kurz aber wunderschön.