Pico Grande ist einer der hohen Berge im Zentrum von Madeira und mit seinem alpinen Schlußteil beim Gipfelaufstieg ist eine ordentliche Portion Schwindelfreiheit notwendig.
Um zum Ausgangspunkt, dem Boca da Corrida, zu gelangen, musste unser kleiner Fiat Panda schwer schnaufen. Durch schwere Wolken waren die extremen Steigungen streckenweise nur im ersten Gang befahrbar. Umso schöner dafür war die wild wachsende Blumenpracht am Stassenrand.
Der Parkplatz auf 1220 m Höhe war schließlich über den Wolken, und von hier folgten wir dem Caminho Real in Richtung Encumeada.
Der einfach zu begehende Weg führte mit leichtem bergauf und bergab in den steilen Flanken von Pico do Cavalo und Pico do Serradinho zum Boca do Cerro, wo unser Weg zum Pico Grande abzweigte.
Wegen der exponierten Lage hatten wir ständig interessante Tiefblicke über das Nonnental, und Weitblicke zu den höchsten Bergen Madeiras, die sich jedoch langsam in Wolken hüllten.
Auch der Pico Grande zeigte sich uns leider nie ganz ohne Wolken.
Von nun an wurde der Weg erheblich steiler und anstrengender.
Mit jedem Meter den wir höher kamen, hüllte sich der Berg mehr und mehr in Nebel ein.
Für einen Augenblick bekamen wir kurz vor dem Ziel dann den Gipfelaufbau doch noch zu sehen.
Zur Sicherung der leichten Kletterei war in diesem letzten Abschnitt ein Stahlseil entlang der Route angebracht.
Mit beschlagenen Brillen, eingehüllt in Nebel und ohne Aussicht, blieben wir nicht lange auf dem Gipfel. Während eines Regenschauers konnten wir unter einem Baum am Fusse des Pico Grande unser Vesper einigermassen trocken zu uns nehmen.
Je mehr wir uns von dem hohen Gebirgszug in Richtung Süden entfernten, desto öfter zeigte sich wieder die Sonne.
Bei strahlendem Sonnenschein waren wir leicht müde, nach 10 km und 1000 Höhenmetern, wieder an unserem Ausgangspunkt zurück.