Der Ausgangspunkt unserer heutigen Tour war das Hochtal Chão da Ribeira oberhalb von Seixal. Unser Ziel, der Levada Seixal, verbindet auf einer Höhe von 900 m Höhe all diese Canyons mit ihren Wasserfällen, welche sonst für Fussgänger unzugänglich wären. Canyoning scheint hier die vorherrschende Sportart zu sein, was für unsere Tour steile Schluchten und viel Wasser versprach.
An diesem unscheinbaren Gatter, ohne weiteren Wegweiser, beginnt der steile Aufstieg Vereda das Feitas.
Der einfache Trampelpfad zum Levada verlief über 2,5 km und 450 Höhenmeter ständig in der steilen Westflanke des Tales.
Da wir uns auf der feuchten Wetterseite der Insel befanden, war die Vegetation hier besonders üppig und auch ohne Regen gab es die eine oder andere Dusche von oben aus den Felswänden.
Den Levada erreichten wir direkt am Tunneleingang des 2 km langen und nassen Tunnels nach Südwesten, welcher das Wasser mit einem weiteren langen Tunnel auf die Südseite der Insel bringt.
Wir folgten jedoch entgegen dem Wasserlauf bis zur Madre (Quelle).
In einfachem Gelände und einer alten Levadabrücke erreichten wir kurz darauf den Ribeira do Lajeado.
Der Bergsturz versperrte uns glücklicherweise nicht den Weg zum 600 m langen Tunnel zum Ribeira da Hortela.
Kurz vor Ende des Tunnels wird der Hortela Wasserfall vor einem Galeriefenster aufgefangen und unter ohrenbetäubenden Getöse in den Levada eingeleitet.
Ab hier bis zur Quelle begann der ausgesetzte Abschnitt des Levadas.
Zunächst führte der Levada gut gesichert durch die senkrechte Felswand zum Ribeira do Folhado.
Überall kam von oben Wasser die Felswände herunter.
So war auch manche Dusche auf dem Weg unvermeidbar.
Um nassen Füssen, durch den Matsch und die tiefen Pfützen des überlaufenden Levadas, zu entgehen war oft Balancieren auf der Levadamauer angesagt.
Beim Ribeira do Vimieiro, der Quelle des Levada, gab es soviel Wasser, dass gar nicht alles aufgefangen werden konnte. Da auch unser Weg hier endete mussten wir wieder ca. 200m zurückgehen um den steilen Abstiegsweg Vereda do Lombo Barbinhas zu nehmen.
Nicht ganz einfach, ging es sehr steil bergab. So kam es auch mal vor, dass es uns auf dem rutschigen Untergrund auf das Hinterteil setzte.
Erst mit der Querung des Ribeira do Seixal wurde das Gelände flacher.
Auch hier unten hatte so mancher Felssturz den Weg einfach weggefegt.
Pünktlich zum einsetzenden Regen erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt im Hochtal. Rückblickend können wir jetzt sagen, dass in Bezug auf den schwierigen Auf- und Abstieg, sowie die ausgesetzte Landschaft der gesamten Tour, die mit Abstand extremste und schönste Levadawanderung für uns war.
Trauhafte Landschaft! Ich bin nicht sicher, dass ich das unscheinbare Schild passiert hätte, meine Vermutung wäre vielleicht gewesen: nur was für Bergziegen oder andere Vierbeiner.
Als solche kamen wir uns auch stellenweise vor. ?