Zusammen mit Mark von der SY-Desiderata hatten wir uns die Vulkanroute als einen der Wanderhöhepunkte auf La Palma ausgesucht. Das ideale Wetter war jetzt gekommen, teils bedeckt bis sonnig mit angenehmem Wind.
Bereits kurz nach Sonnenaufgang saßen wir im Bus der Linie 300 und erreichten gegen 8 Uhr unseren Startpunkt am Ausgang des Straßentunnels durch den Bergrücken Cumbre Vieja. Da die Vulkanroute normalerweise vom Refugio del Pilar aus gestartet wird, hatten wir noch einen knapp 6 km langen Aufstieg bis zum Einstiegspunkt vor uns.
Um diesen ersten Abschnitt zügig hinter uns zu bringen, entschieden wir uns der Fahrstraße zum Refugio zu folgen. Mit zunehmender Höhe machten die Büsche und Laubbäume ausgedehnten Kiefernwäldern Platz.
Auf dem letzten Kilometer zum Refugio del Pilar bekamen wir dann auch einen ersten Eindruck, wie das Wandern auf losem Vulkangestein werden würde.
Nach einem Vesper konnte nun die eigentliche Vulkanroute beginnen.
Es ging stetig bergauf, wobei die zunächst dichten Kiefernwälder immer lichter wurden.
Ab der Baumgrenze, oberhalb von 1800 m Höhe, gab es nur noch vereinzelte Kiefern, dafür umso farbenfrohere Blumen im kargen Lavagestein.
Den ersten Vulkaneinblick bekamen wir vom Rand des Hoyo Negro in 1900 m Höhe.
Kurz darauf folgte dann der Vulkan El Duraznero. Er zeigte mit seinem pechschwarzen Grund ein völlig anderes Gesicht.
Da wir uns bereits mehrfach auf über 1900 m Höhe befunden hatten, waren wir uns sicher, dass jetzt der Abstieg beginnen würde. Das entpuppte sich jedoch als falsch, da es noch einmal eine Senke vor dem höchsten Punkt, dem Vulkan Deseada auf 1933m, gab. Zudem ging es dieses Mal richtig steil und schattenlos bergauf.
Hier am Kraterrand musste man sich schon ordentlich gegen den kräftigen Passatwind lehnen, um nicht weggeweht zu werden.
Der Abstieg nach Los Canarios verlief ab jetzt auf recht tiefem und lockerem Vulkangestein. Mit jedem Schritt rutschten wir zusätzlich bergab. Uns half dieser Umstand, jedoch ist die Tour daher in umgekehrter Richtung nicht empfehlenswert, sie wäre erheblich mühsamer.
Tatsächlich hatten wir noch einen günstigen Tag für unsere Wanderung gewählt, da die Halo-Erscheinung am Himmel eine Wetterverschlechterung für die nächsten Tage andeutete.
Durch den schwarzen Boden und die hochstehende Sonne stieg auch die Temperatur erheblich. Zusammen mit Mark, nutzten wir gerne die wenigen Gelegenheiten zur Rast.
Die zahlreichen Vulkane, die wie an der Perlenkette aufeinander folgten, haben wir meist in ihren Flanken umgangen.
Immernoch überwiegend schattenlos, führte der Weg jetzt wenigstens stetig bergab.
Leicht angeschlagen, und trotz aufkommender Knieprobleme, kämpfte sich Mark wacker bergab.
Bald wurden auch die schattenspendenden Kiefern wieder größer, und einige Exemplare hatten durch ihren krummen Wuchs ein sehr interessantes Aussehen.
Am Denkmal El Caminante angekommen, hatten wir es dann geschafft. Nach 23 km, 1200 Hm rauf und 1500 Hm runter, saßen wir nach einem schnellen Bier bereits um 17 Uhr wieder im Bus und freuten uns auf eine Dusche.
Respekt, hört sich nach einer ordentlichen Tour an!
Sehr schöne Eindrücke von eurer Wanderung.