Die Begehung der Masca Schlucht im Tenogebirge ist stark reglementiert und nur an Wochenenden und Feiertagen möglich. Durch Zufall ist es uns gestern, nach etlichen vergeblichen Versuchen doch noch gelungen, eine Genehmigung zu bekommen.
Unser Zeitpunkt für den Einstieg in die Schlucht war auf 8:30 Uhr festgelegt. Dazu mussten wir uns bereits 30 Minuten zuvor am Besucherzentrum von Masca einfinden und mehrere Sicherheitschecks und Einweisungen über uns ergehen lassen.
Neben den Personalien wurde kontrolliert, ob wir geeignete Wanderausrüstung, genügend Wasser und vollgeladene Mobiltelefone bei uns haben.
Mit Helmen gegen Steinschlag, die wir von den Rangern gestellt bekamen, starteten wir gut gelaunt unseren Abstieg zum Meer.
Je tiefer wir kamen, desto steiler und enger wurde die Schlucht.
An der engsten Stelle kommen sich die mehrere hundert Meter hohen Felswände bis auf 30m nahe, und so manche Felsblöcke müssen in gebückter Haltung passiert werden.
Trotz der Steilheit ist der Weg auf der gesamten Strecke durch die Schlucht hervorragend hergerichtet und stellt, zumindest beim Bergablaufen, keine Schwierigkeit dar.
Und immer wieder gab es wilde Gesteinsformationen zu bestaunen.
Nach 5km und 1 1/2 Stunden erreichten wir das Meer. Noch lag hier alles im Schatten der hohen Berge.
Auch hier an der Playa de Masca ist der Einstieg in die Schlucht gut überwacht. Jeder Wanderer wird registriert, und solche ohne Gebehmigung werden abgewiesen.
Mit etwas Verhandlungsgeschick ist es unseren Freunden von der SY- Desiderata, die in der Nachbarbucht vor Anker lagen, doch noch gelungen, mit dem Dinghy in der Bucht anzulanden und uns mit einem kalten Willkommensbier zu begrüssen.
Gegen 12 Uhr machten wir uns wieder an den Aufstieg. Zunächst noch im Schatten der hohen Felswände, war es nun schon etwas wärmer geworden.
Dort wo es etwas Wasser im Grund der Schlucht gab, überboten sich die Pflanzen in Größe und saftigem Grün.
Auf demselben Weg berauf war es, bei annähernd senkrecht stehender Sonne, nun erheblich anstrengender und schweißtreibender.
So lud selbst der kleinste Halbschatten einer Palme zum Ausruhen ein.
Nach fast 3 Stunden hatten wir es geschafft. Die letzten 200 Höhenmeter zehrten aufgrund der vielen hohen Treppenstufen kräftig an den Reserven.
Da kam uns ein Händler mit frischen kanarischen Ananas gerade recht. Sie waren so saftig und süß, ein reines leckeres Doping !
Ganz grosses Kompliment ob der sportlichen Leistung – bin die Masca-Schlucht zweimal mit meinem ältesten Sohn Jan gelaufen, zu einer Zeit als die Schlucht noch nicht „aufgehübscht“ sondern original daher kam.
Wir haben runter gut 3-4 Std. gebraucht (one way) und waren Tage danach mit schlimmem Muskelkater gesegnet obwohl wir eigentlich beide nicht unsportlich sind.
Lasst es Euch gut gehen !
Anne Rose