Heute wurde Karim 29 Jahre alt und uns eine ganz besondere Ehre zuteil. Wir waren als einzige Toubabs zu seiner Geburtstagsfeier eingeladen.
Um bereits die Vorarbeiten miterleben zu können, sollten wir bereits um 17 Uhr zu seinen Freunden nach Hause kommen, wo seine Feier stattfinden würde.
Sofort nach unserer Ankunft wurden Sitzgelegenheiten aus den Häusern herbeigeschafft und im Kreis aufgestellt.
Bine fand die 2 Monate alte Fatima so süß, dass sie umgehend mit der Aufsicht beauftragt wurde.
Nun fingen die Vorbereitungen für das Abendessen an, alles wurde im Freien zubereitet. So konnten wir beobachten wie das Gemüse sehr sauber gewaschen und geschnippelt wurde.
Hinter dem Haus wurde Hühnchenfleisch portioniert und in einer Gewürzpaste mariniert,
die natürlich auch selbst hergestellt wurde. Scharf aber unheimlich lecker.
Mit zunehmender Dunkelheit wurden es mehr Gäste und der Grill unter heftigen Rauchschwaden mit dem vorbereiteten Hühnerfleisch bestückt. Gereicht wurde das Gegrillte mit sauer und richtig scharf eingelegten Zwiebelringen. Zwischendurch wurde Shagri, Kuskus in Milch mit Banane, Apfel und Sultaninen, und Saft von der Hibiskusblüte gereicht.
Die Zahl der Kinder aus der gesamten Nachbarschaft wuchs ebenfalls. Alle, das Bild zeigt nur einen Teil von ihnen, sassen still und geduldig bis auch der letzte von ihnen etwas zum Essen abbekommen hatte.
Auch die Haushunde waren wohl erzogen. Ruhig und ohne zu Betteln warteten sie ab, bis die Reste ausserhalb des Hofes an sie verteilt wurde.
Zum Abschlus gab es Spaghetti mit gegrilltem Huhn, Zwiebelgemüse und Salat.
Gegessen wurde gemeinsam mit den Fingern direkt von den Platten die auf den Tischen zwischen den Stuhlreihen aufgestellt wurden. Nach kurzer Zeit waren alle Platten geputzt, da blieb für die Hunde so gut wie nichts mehr übrig.
Bislang hatten wir auf unserer Reise noch nirgendwo so intensive Kontakte zur lokalen Bevölkerung wie hier in Gambia. Zusammenfassend war es für uns ein sehr schöner und interessanter Abend.
Gegen 22 Uhr machten wir uns wieder auf den 20 minütigen Rückweg durch die stockdunkle Nacht zur Lamin Lodge. Nach kurzer Fahrt mit dem Dinghy zur Kirke gingen wir heute gleich in die Kojen, da selbst im Cockpit alles klatschnass war. Durch die extremen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht von fast 20 Grad, kondensiert die Luftfeuchtigkeit bei der Abkühlung an allen Oberflächen so stark, dass man meinen könnte es hätte geregnet.
Ich beneide euch. Solche Erlebnisse sind das wertvollste Andenken an eine Reise. Das nimmt euch keiner und das verstaubt auch nicht im Regal