Palmeira auf der Insel Sal ist einer von drei Ports of Entry auf den nördlichen Inseln der Kapverden. Die südlichen Inseln kamen für uns wegen der hohen Gefahr von Raubüberfällen nicht infrage.
Nachdem wir in der recht vollen Hafenbucht geankert hatten und das Dinghy wieder einsatzbereit war, machte ich mich alleine in die Stadt Palmeira auf. Da die Polizeistation momentan nicht besetzt war, ging ich zunächst Geld wechseln und für uns zwei lokale SIM-Karten kaufen. Hilfe bekam ich von einem Einheimischen, der mir die wichtigen Örtlichkeiten zeigte. In Palmeira gibt es keine Bank, dafür wurde mir in einer Firma für Import und Export Bargeld gewechselt. Zwei lokale SIM-Karten gab es ohne Probleme in einem kleinen Telefonladen im Stadtzentrum. Nun war die Polizeistation besetzt. Als die Polizisten jedoch erfuhren, dass wir von Gambia kommen, wurde der Einklarierungsprozess sofort abgebrochen, da zuerst ein Covidtest notwendig wäre.
Für 14 Uhr bekamen wir einen neuen Termin am Steg der Policia Maritima, um den Prozess formell erneut zu starten.
Pünktlich um 14 Uhr waren wir am vereinbarten Platz und warteten eine Stunde bis einer der Polizisten kam, um uns zur örtlichen Sanitätsststion zu begleiten.
15 Minuten später und mit negativem Ergebnis konnten wir nun den Einklarierungsprozess fortsetzen.
Die Polizei übernimmt auch die Aufgaben der Immigration. Die Schiffspapiere verbleiben bis zur Weiterreise immer bei der zuständigen Inselpolizei, das bedeutet, daß man sich auf den Kapverden auf jeder Insel bei der Polizei erneut melden muss. Jetzt verlief jedoch alles wie am Schnürchen. Nach weiteren 15 Minuten hatten wir unsere Stempel im Pass und können uns nun auf Sal frei bewegen.
Erst später bemerkten wir, warum wir auf den Polizisten eine Stunde warten mussten. Die Kapverden liegen in der Zeitzone GMT-1. So gesehen ging der Einklarierundprozess doch sehr zügig.