Saõ Nicolau ist die nächste Insel in Richtung Westen. Da die Entfernung bis zur Hafenstadt Tarrafal mit 85 Seemeilen in einem Tagestörn nicht zu schaffen ist, legten wir am Nachmittag in Palmeira ab. Ziel war es, am nächsten Vormittag bei Tageslicht in dem für uns neuen Revier anzukommen.
Die Nacht war wie erwartet wegen Neumond total schwarz. Dafür hatten wir zwischen den Inseln, bei einer Wassertiefe von fast 4000m, einen gleichmäßigen NO-Passatwind mit 4-5 Beaufort und 2m Welle aus achterlicher Richtung. Südlich von Saõ Nicolau gab es dann alles, von Windstille bis 6 Beaufort, dafür ohne Welle.
Genau zum Sonnenaufgang rundeten wir die Südspitze und konnten nochmal stark gerefft die Beschleunigungszone genießen, um direkt dahinter in ein Windloch zu fallen. Hinter den über 1000m hohen Bergen muss man halt mit allem rechnen.
Da es nur noch 6 Seemeilen bis Tarrafal waren, durfte uns die Reststrecke der Dieselwind schieben. Den Anker haben wir im schwarzen Sand der Bucht gut eingefahren und lassen uns mal überraschen, was es hier an Fallwinden aus den Bergen noch geben wird.