Für den heutigen Nachmittag hatten wir uns eine Imselumrundung vorgenommen. Am Vormittag wurden wir jedoch nochmal daran erinnert, dass gerade Regenzeit ist.
Mit einem kurzen Regenschauer fing der Tag an. Der Regenbogen zeigte jedoch schon an, dass der ganze Schauer nur lokal und von kurzer Dauer sein würde.
Die Wassermassen, die hier in wenigen Minuten herunterkamen, waren jedoch ernorm. Nach 15 Minuten war alles wieder vorbei, und ein weiterer sonniger Tag stellte sich ein.
Von der Anlegestelle gingen wir die Rundwanderung im Uhrzeigersinn an. Ein gut ausgebauter Weg führte uns leicht ansteigend nach Westen und gab so manches Postkartenmotiv von Kirke preis.
Auf halbem Weg zur Hochebene kamen wir am Friedhof vorbei. Wie aus den Schautafeln hervorging, wurden hier jedoch nur das Wachpersonal und ihre Angehörigen begraben. Verstorbene Häftlinge wurden, frei nach Henri Charriere (Autor von Papillon), an die Haie verfüttert.
Kurz darauf werden wir aus den Bäumen von Totenkopfäffchen beobachtet.
Sie verhielten sich überhaupt nicht scheu und wechselten zwischen unseren Füßen auf die andere Wegseite.
Keine 50 Meter weiter, trafen wir auf die nächste Gruppe von Primaten.
Auch diese Gehaubte Kapuzieneraffen ließen sich durch uns beim Herumbalgen am Wegesrand nicht stören.
Als dann noch ein blauer Pfau unseren Weg kreuzte, glaubten wir uns im Zoo.
Per Zufall ist mir dieser Schnappschuss eines Kolibris gelungen. Dieser kleine Vogel war aber nicht bereit, mehrere Bilder von sich machen zu lassen.
Dagegen trafen wir fast überall auf der Insel auf dieses Nagetier. Es ist ein Aguti und kann bis zu 60cm groß und 4 kg schwer werden. Kokosnüsse dürften seine Lieblingsspeise sein, den fast alle Nüsse am Boden waren aufgenagt und ausgehöhlt.
Auf dem Rückweg, gegenüber der Teufelsinsel, trafen wir auf einen künstlichen Meerwasserpool. Vermutlich wurde er für die Hotelgäste angelegt, da man hier wegen der starken Strömung nirgendwo im Meer baden kann.
Gerade wegen dieser Strömung galt die Teufelsinsel als ausbruchsicher. Auch ein Anlanden mit dem Boot ist wegen der felsigen Küste und der ständigen Brandung nicht sicher möglich. Zur Versorgung der Gefangenen und zum Personentransport setzte man deshalb damals eine Seilbahn ein.
Von der Seilbahn zur Casa Dreyfus auf der Teufelsinsel, konnten wir heute nur noch den halbverfallenen Stützpfeiler an der Nordspitze der Ile Royale vorfinden.
Zum Ausgangspunkt unserer Rundwanderung waren es nur noch wenige Minuten zu gehen. Dabei konnten wir schon einmal unser nächstes Ziel, die Ile Saint Joseph, begutachten.