Für unsere anstehende mehrtägige Fahrt mit der Piroge auf dem Maronifluß, mussten wir vorher noch einige Ausrüstungsgegenstände beschaffen. Auf der Einkaufsliste standen zum Beispiel Hängematten mit integrierten Moskitonetzen und einen Rucksack mittlerer Größe für Rita. Da die Auswahl und Qualität in Suriname besser sein soll, machte ich mich zusammen mit Joachim von der SY Else Becker und Alpha unserem Guide nach Paramaribo, der Hauptstadt von Suriname, auf.
Die notwendigen Visa hatte uns Alpha schon letzte Woche besorgt. So hatten wir uns für 9 Uhr an seiner Bar verabredet. Da die Uhren hier etwas anders ticken, ließen wir uns Zeit und sind auch erst um 9:30 Uhr zum Treffpunkt gegangen. Als Alfa schließlich um 9:45 Uhr kam, war schon klar, dass die heutige Tour noch einige Hindernisse für uns parat halten würde. Wegen eines Streikes der schwarzen Bevölkerung und einer Straßenblockade, konnte seine Angestellte nicht mit dem Auto zur Arbeit fahren. Also vereinbarte Alpha mit ihr, sie an der Strassensperre im 20km entfernten Charvein abzuholen. Nächstes Hindernis war dann eine Polizeikontrolle auf halber Strecke, mit dem Ergebnis, dass ich die weitere Strecke fahren musste. 🤣 Die Hintergründe dazu sind natürlich nichts für den Blog 🤣. Nach einigen Einkaufsstopps für Alphas Bar waren wir gegen 11:30 Uhr endlich abfahrbereit nach Suriname.
Die 2 km lange Fahrt über den Maronifluß nach Albina war mit der Piroge in wenigen Minuten zurückgelegt. Hier wartete jedoch schon das nächste Hindernis auf uns.
Die Batterie von Alphas Auto in Suriname war platt. Erst während unserer Rückfahrt bei Nacht, erkannten wir an der brennenden Innenraumbeleuchtung im Fond des Vans den Grund dafür.
In Suriname herrscht Linksverkehr, und besonders auffällig waren auf der gesamten Strecke die vielen Bodenwellen zur Geschwindigkeitsbegrenzung. Sie sind sehr wirksam, denn wer hier schneller als mit Schritttempo darüber fährt, riskiert ganz bestimmt einen Achsschaden.
Vor Paramaribo nahm das Verkehrsaufkommen drastisch zu. Nur um die 40m hohe Brücke über den Suriname Fluss zu passieren, benötigten wir im Stop & Go 45 Minuten.
Dafür wurden wir wenigstens im ersten Fachgeschäft für Solaranlagen fündig. Joachim konnte sich hier zu vergleichbaren Preisen wie in Deutschland mit einer Photovoltaikanlage und allen Zubehörteilen zur Montage an seinem Boot eindecken.
Doch die Zeit verging wie im Flug. Um 17 Uhr waren wir auf der Strasse, in der sich mehrere Geschäfte für Hängematten aneinanderreihten. Glück gehabt, bis zum Geschäftsschluss hatten wir alles, was wir für unsere Übernachtungen im Freien benötigen.
Nun hatten wir Zeit für eine kleine Stadtbesichtigung und ein paar eiskalte Biere, denn unser nächster Anlaufpunkt, ein Outdoorgeschäft in einer Einkaufsmall, öffnete erst am Abend.
Auf der Rückfahrt erlebten wir auf der Brücke wieder denselben Stau, jetzt jedoch stadtauswärts. Dies hatte zur Folge, dass nun nach 21 Uhr die Markstände an der Ausfallstraße geschlossen hatten.
Mit hupen und rufen schaffte es Alpha doch noch, einen Verkäufer aufzutreiben und ein paar Kisten Früchte für seine Cocktails einzukaufen. Gegen Mitternacht saßen wir wieder in einer Piroge und wechselten die Uferseite nach Französisch Guyana. Erstaunlich, wie viele Passagiere, zu so später Stunde noch den Fluß queren. Nachdem die Fährpiroge uns und unsere Waren direkt an unseren Booten abgesetzt hatte, und somit Joachim den Transport der sperrigen und schweren Solaranlage im Dinghy ersparte, ging gegen 0:30 Uhr eine für uns unvergessliche und mit Hindernissen gespickte Einkaufstour zu Ende.