Nach 3 Monaten in Saint Laurent du Maroni machten wir uns wieder auf den Weg. Für den Rückweg zum Atlantik haben wir uns eine Besonderheit ausgesucht.
Über 5 untereinander verbundene Dschungelflüsse wollen wir durch den Amazonasregenwald bis zum Mündungsdelta des Maroniflusses fahren.
Dazu bogen wir nach 6 Seemeilen in den 1. Nebenarm, den Crique aux Bœufs Lamentins, ein. Selbst an der Mündung fanden wir mehr als 8 m Wassertiefe vor, weshalb die Einfahrt keine Schwierigkeit darstellte. Im weiteren Verlauf wurde der ca. 100m breite Flusslauf mit bis zu 18m noch erheblich tiefer.
Da wir kurz nach Hochwasser in Saint Laurent losgefahren waren, hatten wir auf dem Maroni mitlaufenden Strom. Im Crique aux Bœufs Lamentin stand der Strom jedoch gegen uns.
Bereits nach weiteren 3 Seemeilen erreichten wir unseren heutigen Ankerplatz (5°33,64’N 53°58,99’W), der sich an einer Flussgabelung mit der Verbindung zum Crique Vaches befindet. Wir ankerten bei schwacher Strömung mitten im Fluss auf 10m Tiefe plus Tiedenhub.
Obwohl wir während der letzten 3 Monate in Saint Laurent keine Moskitos hatten, wurden wir gewarnt, diese in den Dschungelflüssen bei Morgen- und Abenddämmerung in größerer Anzahl anzutreffen. Also haben wir unser aus Gambia bewährtes Moskitonetz aufgebaut. Mit seinen Maßen von 3*5m, deckt es den gesamten Bereich des Cockpits ab.
Auch heute ließ der nachmittägliche Regenschauer nicht lange auf sich warten. Die damit verbundene Abkühlung von 37°C auf 28°C war uns jedoch sehr willkommen.
Um uns herum ist jetzt nur noch Regenwald, und abgesehen von einigen Vogelrufen herrschte absolute Stille.
Mit der Dämmerung nehmen die Geräusche des Dschungels zu. Es plätschert im Wasser und an Land kracht und knackt es in den Bäumen. Selbst im Scheinwerferlicht konnten wir jedoch nichts ausmachen.
Telefonnetz gibt es hier auch nicht mehr, weder aus Suriname noch aus Französisch Guyana. Daher muss dieser Beitrag über Satellit, bis zum nächsten Internetkontakt, ohne Bilder auskommen.