Wie meistens, hatte sich der Wind auch gestern Abend wieder beruhigt, und unseren Ankerplatz für die Nacht in einen Ententeich verwandelt. Gut ausgeruht gingen wir kurz vor Mittag ankerauf, um die Flachstellen in der Maronimündung bei Hochwasser zu überwinden.
Das Mündungsdelta ist so riesig, dass wir bereits nach kurzer Zeit kein Land mehr sahen. Wir hielten uns strickt an das ausgebaggerte Fahrwasser, das zur Orientierung mit weit auseinanderstehenden Tonnen gekennzeichnet ist. Die drei Stunden, die wir für die 20km lange Stecke unter Motor bis zur Ansteuerungstonne benötigten, zogen sich gefühlt wie Gummi in die Länge.
Ab jetzt konnten wir endlich segeln, Wind und Stömung waren zu unserem Vorteil. Dennoch sind die Gewässer, da so extrem flach, mit allerlei Hindernissen gespickt. Zwischen solchen Fahnen hängen oft kilometerlange Netze.
Den Verlauf der Netze konnten wir oft nur vermuten, da die Auftriebskörper im Wellengang erst aus kurzer Entfernung zu erkennen waren.
Um vor unbeleuchteten Fischerbooten in der Nacht verschont zu bleiben, hatten wir gegen Abend auf der 20m Tiefenlinie unsere Reiseentfernung von 20 Seemeilen zum Land erreicht.
Nur mit leicht gereffter Genua, bei konstanten 5 Bft Wind und kleiner Welle, segelten wir in die Nacht. Suriname River, wir kommen. So schön könnte Segeln ruhig immer sein.