Heute besuchten wir das Fort Nieuw Amsterdam, das wie Zeelandia eine sternförmige Befestigungsanlage mit niedrigen Wällen und 5 Bastionen ist. Da der Raum zwischen den Wällen geflutet werden konnte, und es von den Bastionen aus keine toten Winkel für die Angreifer gab, war dies eine sehr effektive Bauweise für die Verteidigung.
Fort Zeelandia konnte zwar dem Handelsposten Paramaribo guten Schutz gewähren, jedoch die Angriffe französischer Freibeuter auf die Plantagen, wie z.B. von Jaques Cassard, nicht abwehren. Deshalb wurde von 1734 bis 1747 das neue Fort Nieuw Amsterdam am Zusammenfluss des Commewijne und Suriname Flusses erbaut.
Zunächst waren hier 50 Soldaten unter dem Kommando eines Artillerieoffiziers stationiert.
Von 1863 bis 1967 wurde das Fort als Gefängnis genutzt.
1907 wurde das Fort, da es militärisch bedeutungslos geworden war, aufgegeben. Es wurde zum Verwaltungszentrum von Commewijne und dem Sitz des Distriktkommisars, der das Haus des ehemaligen Kommandaten bezog.
Heute ist es ein Freilichtmuseum und bietet einen schönen Ausblick über die Flüsse Commewijne und Suriname in Richtung Atlantik. Diese neueren Geschütze stammen wohl aus der Zeit des 2. Weltkriegs, als im Fort US- amerikanische Truppen zur Sicherung des Rohstoffes Bauxit stationiert waren.
Das Leuchtfeuerschiff Suriname-River, das seit 1910 die Einfahrt in den Suriname Fluss markierte, wurde 1972 ausser Dienst gestellt und befindet sich seither in einem Nassdock auf dem Gelände des Forts. Völlig überwuchert vom Dschungel, mussten wir schon sehr genau hinsehen, um es überhaupt zu entdecken.
Anschließend besuchten wir noch das naheliegende Marienburg. Die ehemalige Zuckerrohrplantage und -fabrik wurde zwar erst 1986 geschlossen, ist jedoch dem endgültigen Zerfall schon sehr nahe.
Da nichts für den Erhalt unternommen wird, werden auch die letzten Lagerhallen bald verschwunden sein.
Auch der Blick in den Turm der Produktionsanlage zeigt nur noch das Gerippe. Sämtliche Geräte und Maschinen wurden anscheinend für andere Zwecke benötigt und entfernt.
Um die Fabrik mit dem Zuckerrohr der umgebenden Plantagen zu versorgen, entstand hier die erste 12km lange Eisenbahnlinie von Suriname.
Am besten erhalten an der Lokomotive war jedoch nur noch das Herstellerschild.
Das Wohnhaus des ehemaligen Fabrikverwalters trägt zwar die Aufschrift Mini-Museum, kann jedoch wegen zerfallenen Zugängen und Treppen nicht betreten werden. Vermutlich wurde das Museum wegen Einsturzgefahr bereits aufgegeben.
Erstaunlich dagegen ist das relativ neue Denkmal, das an den 1902 blutig niedergeschlagenen Aufstand der Arbeiter erinnern soll.
In weiteren 50 Jahren wird es, neben dem Seerosenteich, wohl das einzige sein, was von Marienburg übrig bleibt.