Heute waren wir mit Frank Zolani, einem sehr erfahrenen lokalen Führer, an der Nordküste und im Main Ridge Naturschutzgebiet unterwegs.
Wie verabredet wurden wir um 8:30 Uhr von Frank am Jetty von Charlotteville abgeholt und fuhren dann auf der North Side Road an der Küste entlang in Richtung Westen.
Die Straße zwischen Charlotteville und L‘ anse Fourmi ist der jüngste, aber auch der engste Streckenabschnitt auf der nördlichen Küstenstrasse. Wir hätten nie gedacht, dass Vogelbeobachtungen vom Auto aus so ergiebig sein können. Durch das langsam heranrollende Auto ließen sich die meisten Vögel nicht stören.
Selbst wenn wir für bessere Bilder aus dem Auto ausstiegen, blieben die Vögel meist auf ihrem Platz sitzen.
Ohne Franks geübtes Auge, hätten wir so manchen Vogel, trotz seiner Farbenpracht im hier vorherrschenden Grün, überhaupt nicht entdeckt.
Es gab natürlich auch einige Vogelarten, die aufgrund ihrer Größe, Farbe oder des Aufenthaltorts unübersehbar waren.
Auch diesen schönen Greifvogel bekamen wir vor die Linse.
Nach der Ortschaft Blody Bay bogen wir nach Süden in die Berge ab, um im Main Ridge Schutzgebiet eine kleine Wanderung duch den Regenwald zu unternehmen.
Früher, als es noch keine Strasse über die Main Ridge gab, war der Gilpin Pfad die einzige Verbindung zwischen der Süd- und Nordküste.
Bereits wenige Meter nach der Straße, verschluckte uns der üppige Regenwald.
Der Pfad war durch die vielen Regenfälle der letzten Tage recht schlammig und teilweise rutschig.
In einem der unzähligen Erdlöcher fanden wir eine Geiselspinne, oder auch Tailless Whip Scorpion genannt. Sie wird bis zu 10 cm groß und hat als besonderes Merkmal zwei Fangzangen.
Bestens getarnt war der Bau der Falltürspinne. Hier mussten wir schon sehr genau hinsehen, um den Eingang des Erdloches dieser vogelspinnenartigen Spinne zu entdecken.
Da waren die Vögel doch wesentlich leichter zu entdecken.
Und das Highlight war ein white-tailed sabrewing Kolibri, der sich von uns nach einem Bad im Wasserlauf, beim Putzen seines Gefieders, nicht im geringsten stören ließ.
An einem Wasserfall kehrten wir schließlich um, da der weitere Weg durch einen Erdrutsch blockiert war.
Auch wenn so manche Ziege die Strasse nicht freiwillig räumen wollte, fuhren wir am Mittag nach Castara an der Nordküste.
In dieser malerischen Bucht von Castara werden wir vermutlich auf unserer Weiterreise nach Trinidad nocheinmal vor Anker gehen.
Auch die Englishmans Bay wäre eine Ankermöglichkeit. Völlig naturbelassen scheint die gesamte Nordküste von Tobago vom Massentourismus Gott sei Dank verschont geblieben zu sein.
Immer wieder gewannen wir auf der Küstenstrasse beträchtlich an Höhe und wurden mit traumhaften Ausblicken, wie hier auf die Parlatuvier Bucht, belohnt.
Auf jeden Fall war der heutige Tag dank Frank Zolani ein voller Erfolg. Er spricht ein sehr gut verständliches Englisch, was man hier trotz englischer Amtssprache nicht überall antrifft. Er kennt sich auf seiner Insel bei Tier und Fauna bestens aus und konnte auch viel zur Geschichte von Tobago erzählen. Daher können wir ihn als Guide nur wärmstens empfehlen.