2 Wochen in der Bootswerft

Auf Trinidad war unser lange im Voraus geplanter Werftaufenthalt. Nach 2 Jahren im Wasser waren Kirke die Spuren der intensiven Nutzung bereits von weitem anzusehen.

Nach der Hochdruckreinigung zeigte sich, dass vom Antifouling und der letzten Primerschicht nicht mehr viel vorhanden war. Auch das weiße Gelcoat war fast vollständig mit einer gelben Schicht überzogen.

Bisher hatten wir immer alle Arbeiten am Schiff selbst vorgenommen. Doch bei Temperaturen von bis zu 35°C, fiel uns die Entscheidung, alle weiteren Arbeiten nach der Rumpfreinigung ausführen zu lassen, nicht schwer.

Gary (Mr. Clean) und sein Bruder hatten innerhalb von 2 Tagen den kompletten Rumpf poliert und gewachst.

Das Ergebnis konnte sich wahrlich sehen lassen.

Für die restlichen Arbeiten am Unterwasserschiff beauftragten wir die Werft PEAKE. Für einen komplett neuen Aufbau wurden zunächst alle alten Farbschichten abgebeizt.

Nach dem anschließenden Schleifen bis auf das Gelcoat, erstrahlte Kirke wieder in makelosem Weiß. Trotz ihrem stolzen Alter von 35 Jahren zeigte Kirke noch keine Blister und der gesamte Rumpf war trocken, was sicher von der guten Qualität der alten Hallberg Rassy Boote kommt.

Größtenteils hatten wir Glück mit dem Wetter, nur ab und zu brachte ein tropischer Regen alle Arbeiten auf der Werft zum Erliegen.

Nachdem alles vorbereitet war, musste nur noch das Wetter mitspielen, um mit dem neuen Aufbau des Unterwasserschutzanstrichs zu beginnen.

Die Grundlage bildeten 2 Schichten Epoxy Primer, die direkt hintereinander gewalzt wurden, um ein erneutes Anschleifen zu vermeiden.

Darauf folgten noch am selben Tag zwei weitere Schichten Antifouling.

Um auch an die letzten Flächen zu gelangen, mussten die seitlichen Stützen versetzt werden, was relativ einfach erledigt war.

Um die Holzblöcke unterm Kiel zu versetzen, bedurfte es jedoch schweren Gerätes.

Auch dem Propeller ließen wir etwas Liebe angedeihen, auf dass wir wieder vollen Vortrieb haben.

Auch unser Werftleguan war sichtlich zufrieden mit der Arbeit.

Am vorletzten Tag gab es noch eine Schrecksekunde. Das Ventil des Abwassertanks war schwergängig. Nach schwer kommt bekanntlich ab, und so war es dann auch mit der Achse zum Ventil, das an einer unzugänglichen Stelle verbaut war. An Ersatzteile braucht man hier erst garnicht zu denken, dafür sind die hiesigen Reperaturkünste einmalig. Hilton, unser Klempner, hat alles ausgebaut, über Nacht gängig gemacht und die abgedrehte Verzahnung der Achse in einer mechanischen Werkstatt mittels Bohrung und einem Splint neu verbinden lassen.

Der alte Abwasserschlauch hatte einen Austausch ebenfalls dringend nötig.

Nachdem alle Arbeiten erledigt und die Rechnung beglichen war, wurde Kirke heute kurz nach 10 Uhr wieder zum Kran transportiert.

Was für ein Glücksgefühl, wenn endlich der Kiel wieder das Wasser berührt und die ganze Aktion problemlos verlaufen ist.