Um bei Tageslicht anzukommen, war bei einer direkten Entfernung von 90 Seemeilen nach Grenada wieder einmal eine Fahrt durch die Nacht notwendig.
Das vorhergesagte Seewetter bestätigte sich. Mit Wind von 4-5 Beaufort und Wellen, kleiner als 1,5m, kamen wir flott voran. Der 1 – 1,5 kn starke Äquatorialstrom versetzte uns noch zusätzlich zum Wind. Selbst bei einer Geschwindigkeit von 5kn durchs Wasser waren dies weitere 20 Grad, die wir nach Osten vorhalten mussten. Was auf den ersten Blick wie ein Halbwindkurs aussah, war also für die gesamte Strecke ein Hart-am-Wind Kurs.
Um die Gefahr der Piraterie aus Venezuela zu meiden, wird geraten, den Routenverlauf so zu planen, dass die zwei Gasförderplattformen Hibiscus und Poinsettia östlich umfahren werden. Um den Sicherheitsbereich von 1 sm zur Poinsettia Plattform nicht zu verletzen, mussten wir abfallen. Alle Versuche mehr Höhe zu laufen, brachten durch den Geschwindigkeitsverlust mit mehr Versatz genau das Gegenteil.
Da wir die Wegstrecke dennoch sehr zügig zurückgelegt hatten, befanden wir uns bei Sonnenaufgang nur noch 10 sm von der Südspitze Grenadas entfernt.
Die Marina Port Louis bei St. Georges erreichten wir schließlich gegen 9 Uhr und konnten direkt an unserem für eine Woche reservierten Liegeplatz festmachen.