Der Inselstaat St. Vincent und die Grenadinen besteht aus der gleichnamigen Hauptinsel und 32 Inseln der nördlichen Grenadinen. Wir liefen heute die Stadt Clifton auf Union Island an, wo sich von Grenada kommend der nächste Port of Entry befindet.
Doch die Nacht zuvor bei Sandy Island war weniger lustig als erwartet. Zum konstanten Wind mit 20 kn gesellte sich von hinten eine kleine Welle von einem halben Meter, die sich westlich um das Riff bog. Trotz 35m Kette mit Ruckdämpfer auf 3,5m Wassertiefe kam die Kette stramm. Gegen Mitternacht bemerkten wir am Kartenplotter, dass wir uns langsam aber stetig nach Südwesten bewegten und somit den Anker über den Grund zogen. Nach dem erneuten Ankern in 10m Wassertiefe war das Problem gelöst. Dies war auch gut so, denn mit dem Morgengrauen kamen etliche Squalls auf. Erstmals hatten wir seit langem eine Tiefsttemperatur von 23 Grad, was sich im Wind und Regen richtig kalt anfühlte.
Mit der Sonne lösten sich alle Wolken auf und es wurde wieder wärmer. Mit konstanten 15-18 kn Wind kreuzten wir bei wenig Welle nach Clifton auf, das exakt gegen die Windrichtung lag.
Gegen 11 Uhr machten wir an einer Boje fest, die wir später wieder verließen, nachdem wir uns mit dem Mooringboy nicht über den Preis einigen konnten. 65EC$ pro Nacht waren uns eindeutig zuviel und ankerten daher kostenlos im Hafen.
Zoll und Einwanderungsbehörde ist in Clifton in einem Gebäude, und wie erwartet, war die Schlange davor nicht unerheblich.
Trotz des obligatorisch digitalem Anmeldeprozesses über SailClear.com und den beruhigenden grünen Wänden, war ich wegen des außerst zähen Arbeitsfortschritts der Verzweifelung nahe. Die Immigrationsbeamtin hatte jedoch ein Einsehen und fertigte mich ohne Zusatzkosten in ihrer Mittagspause ab. Lediglich 70EC$ fielen für das Cruising Permit an.