Das gesamte Ökosystem der Ashton Lagoon wurde 1994 durch ein misslungenes Tourismusentwicklungsprojekt komplett zerstört. Erst nach einigen Rückbauten im Jahr 2018 war die Natur wieder in der Lage sich selbst zu erholen.
1994 begann ein ausländischer Investor in den Mangroven einen Golfplatz, sowie in der Lagune eine Marina für 300 Boote zu errichten. Als er nach einem Jahr insolvent ging, waren die Baumaßnahmen bereits so weit fortgeschritten, dass das ökologische Drama seinen Lauf nahm.
Zum Schutz der Marina war ein Damm quer durch die Lagune bis zur Frigate Island aufgeschüttet worden, der den natürlichen Wasseraustausch in der westlichen Lagune unterband. Bereits nach wenigen Jahren waren in diesem Teil der Lagune die Korallen abgestorben und das Seegras komplett verschwunden. Durch die fortschreitende Veralgung und das Absterben der Mangroven ging auch die Kinderstube des aquatischen Lebens verloren.
Erst 24 Jahre später war es in 2018 den Organisatoren BirdsCaribbean und SusGren gelungen, mittels mehrerer Durchbrüche im Damm, die Lagune wieder zu beatmen. So war die Natur wieder in der Lage, sich selbst zu erholen.
Heute überspannen wackelige Hängebrücken diese Durchbrüche, von denen wir den kräftigen Wasserstrom beobachten konnten, der hier ständig große Wassermassen in die westliche Lagune drückt.
Mittels strategischer Durchlässe wird auch der Mangrovensumpf jetzt wieder zweimal täglich bei Hochwasser geflutet und die Aufforstung mit 3000 jungen roten Mangroven zeigt Wirkung.
Schön zu sehen, wie die Natur in der Lage ist, sich in kürzester Zeit wieder zu regenerieren, sofern die notwendigen Lebensbedingungen erfüllt sind.
Die Ashton Lagoon, die sich auf der Südseite von Union Island bis Clifton erstreckt, ist übrigens die größte Lagune im gesamten Inselstaat St. Vincent und die Grenadinen.
Immer wieder wird solch Frevel an der Natur begangen. Auch an diesem Beispiel zeigt sich, die Natur braucht den Menschen nicht, sie erholt sich und erblüht wieder, wenn man sie nur in Ruhe läßt.