Wir trafen jetzt immer häufiger auf große Flächen von Saragassumgras. Als sich am Nachmittag der Wind beruhigte und ein kräftiger Gegenstrom unsere Fahrt abbremste, wurde uns schnell bewusst, dass wir so ein ETMAL, wie das von Tag 2, nicht mehr erreichen können. Damit ist sicher, daß wir eine vierte Nacht bis Curacao benötigen werden.
Vorsorglich hatten wir kurz vor Sonnnuntergang die Segelfläche verkleinert und zogen nun stark gerefft, etwas langsamer unsere Bahn.
Das Abendrot ist jeden Tag anders, heute wurde der Horizont mal wieder in einer neuen Farbe angemalt. Kurz nach Einbruch der Nacht lösten sich alle Wolken auf, und der Sternenhimmel strahlte bis zum Morgengrauen, und die Fahrt verlief ohne störende Squalls.
Obwohl sich am Morgen dichte Bewölkung einstellte, setzten wir jetzt alles an Segel was wir haben. Mit Unterstützung vom Äquatorialstrom machten wir eine gute Geschwindigkeit, und hatten nun die Hoffnung Bonaire noch bei Tageslicht zu erreichen.
Zur Mittagsposition war noch kein Land in Sicht. Etliche Seevögel umkreisten uns bereits, und die Nordspitze von Bonaire sollte eigentlich nur noch 17 nm entfernt sein. Doch der Himmel war grau, mit hohen Wolken verhangen und sehr diesig. Kann gut sein, daß Bonaire erst auf den letzten Meilen aus dem Dunst auftaucht. Obwohl wir nun doch nochmal unser ETMAL übertroffen hatten, sind wir gespannt wo wir heute landen werden.
Nautische Daten (21.4.2023 12:00 GMT-4)
Pos: 12° 33,93′ N 068° 14,43′ W
Log: 453,5 nm
ETMAL: 148,7 nm
DTG: 35 nm (Bonaire) oder 51 nm (Curacao)
ETA: 21.04.2023 19:00 LT (Kralendijk, Bonaire)
oder 22.04.2023 06:00 LT (Spanish Water, Curacao)