Der 78 m hohe Kabrietenberg befindet sich auf einer Halbinsel südlich unseres Ankerplatzes und war das Ziel unserer heutigen Wanderung.
Wir wählten einen Pfad aus, der uns gegen den Uhrzeigersinn um die Halbinsel führte. Die Vegetation bestand hauptsächlich aus Kakteen und sonstigem dornigem Gebüsch.
Als erste Sehenswürdigkeit trafen wir auf das Fort Beekenburg. Es wurde 1703 von den Niederländern erbaut, um die Ankerplätze von Spanish Water zu schützen.
Für 3 Jahrhunderte tat es an der strategisch wichtigen Caracas Bay wertvolle Dienste in der Abwehr der Engländer, Franzosen und Piraten, denn nur hier war ein sicheres Anlanden möglich.
Gebaut wurde die Festung mit Steinen aus der wallonischen Region, da diese als Ballast in den Schiffen verwendet wurden.
Vom Fort aus konnten wir bereits unsere nächste Station ausmachen. Auf einem Hügel in östlicher Richtung befindet sich das Quarantänehaus aus dem Jahre 1882.
Hier wurden bis 1925 die Seefahrer isoliert, die an Gelbfieber litten.
Der Zutritt zum Gebäude war nicht einfach und nur im Erdgeschoss möglich. Wegen des schlechten Zustands der Deckenbalken wurden die Zugänge zum Obergeschoss vorsorglich zugemauert.
Unter dem Walmdach wurden kontaminierte Waren geräuchert und selbst gesunde Seeleute, die von seuchentragenden Schiffen kamen, wurden hier für 40 Tage unter Quarantäne gestellt.
Den weiteren Weg versuchten wir zunächst an der Küste entlangzugehen. Der alte Wanderpfad war jedoch völlig von dornigem Gestrüpp überwuchert, worauf wir es vorzogen unsere Wanderung auf der Straße fortzusetzen.
Am östlichsten Punkt der Halbinsel erreichten wir die Einfahrt, die zur Lagune Spanish Water führt.
Der schmale Durchlass ist die einzige Zufahrt zu Spanish Water, hat keine Seezeichen und windet sich um Sandbänke und Riffe.
Als letzten Anlaufpunkt gingen wir nun zum Kabrietenberg.
Am Ende der Straße erwartete uns dann ein wilder Pfad über messerscharfes Kalkgestein.
Doch der ca. 1 km lange Aufstieg hat sich gelohnt, denn Papageien in freier Wildbahn bekamen wir auch hier nicht allzu oft zu Gesicht.
Der Höhepunkt war die grandiose Aussicht über Spanish Water. Die gesamte Lagune lag direkt an der senkrechten Abbruchkante zu unseren Füßen.