Auch auf Curacao ist der Erste Mai ein Feiertag. Während die meisten Urlauber und Einheimischen die Strände bevölkern, zogen wir es vor, eine Wanderung zu den Jan-Thiel-Salzseen zu unternehmen.
Das Gelände war völlig anders, als wir es uns vorgestellt hatten. Statt feucht und sumpfig war alles trotz der enormen Luftfeuchtigkeit staubtrocken. Nur Kakteen und dorniges Gestrüpp scheinen in dieser wüstenartigen Landschaft zu gedeihen.
Umso lebendiger war es im Unterholz. Selten, dass wir so viele Echsen gesehen haben.
Durch den hohen Sonnenstand und den lichten Bewuchs konnten wir auf der gesamten Wanderung bei Temperaturen von weit über 30 °C nicht viel Schatten vorfinden.
Von den ehemaligen Salinen sind heute nur noch ein paar Ruinen und Dämme im Wasser zu erkennen.
Die in der Karte eingezeichneten Wanderwege, die über diese Dämme führen, sind wohl nur bei Niedrigwasser zur Springzeit begehbar. Selbst die Uferwege waren teilweise unter Wasser.
Einer der Gründe für unsere Wanderung in diesem Gebiet, war die Möglichkeit hier auf Flamingos zu treffen. Zu unserem Glück bekamen wir, wenn auch weit entfernt, eine kleine Gruppe von ihnen vor die Linse.
Aber auch andere Vögel trafen wir an. Dieser Kolibri ist der kleinste Vogel der Welt und kümmerte sich um jede der wenigen Blüten, die es hier in dieser trockenen Landschaft gibt.
Der St. Thomas Sittich, eine nur 20 cm große Papageienart, umkreiste uns mehrfach. Dabei traten sie, wie für Papageien typisch, immer paarweise auf.
Insgesamt streiften wir 6 km durch das Gebiet der Jan Thiel Salzseen, und selbst am Nachmittag war der Regenschirm der einzige Schattenspender.
Zurück an der Küste brachte der Seewind wenigstens wieder etwas Abkühlung.
Aber mit der Einsamkeit war es hier vorbei. Fast die ganze Küste von Curacao ist mit Hotels, Ferienwohnungen oder Strandclubs verbaut. Zum Glück aber keine Betonbunker wie auf den Kanaren.