Unsere Hoffnung auf ruhigere Bedingungen wurde erfüllt und das Segeln von Stunde zu Stunde angenehmer.
Der Wind ließ im Laufe des Nachmittags auf 5 Bft nach, einzig die Wellen gingen erst während der Nacht zurück.
Die Sonne zeigte sich nur zeitweise zwischen der hohen Bewölkung. Trotzdem wärmte sie uns spürbar und ließ alles um uns herum silbriggrau glänzen. Zusätzlich durch die starke Strömung angetrieben, erreichten wir am Abend mit einer Position 20 Seemeilen nördlich von Punta Gallinas, den nörlichsten Punkt Kolumbiens. Land sehen konnten wir jedoch nicht, da es sehr dunstig war. Um im günstigem Wind zu bleiben, folgten wir nicht der Küstenlinie, sondern segelten weiter nach Westen.
Ein paar Stunden später rundeten wir das, für seine starken Winde und chaotischen Seebedingungen bekannte, Cap de la Vela im Abstand von 40 sm und bei einer Wassertiefe von über 1000 m, ohne es bemerkt zu haben. Die Nacht verlief ruhig, mondlos aber sternenklar. Auch der Wind und die Wellen beruhigten sich langsam. Bei 3-4 Bft. hatten wir eher die Sorge, zu langsam zu werden, oder gar in eine Flaute zu geraten.
Die Hälfte der Strecke nach Cartagena hatten wir bei Sonnenaufgang und fast wolkenlosem Himmel hinter uns gebracht. Wenn der nun leichtere Wind anhält, sollten wir am Donnerstag im Laufe des Nachmittags in Cartagena einlaufen.
Nautische Daten (16.5.23 10:45 UTC-4)
POS: 12° 43,79′ N 073° 04,14’W
LOG: 266,3 sm
ETMAL: 131,6 sm
DTG: 229,9 sm
ETA: 18.5.23 nachmittagss
Wassertemperatur: 26°C