Heute war ein sehr schöner Segeltag, mit leichtem Wind und ohne Wellen. Wir kamen zwar langsam, dafür aber stetig voran.
Mit der Erwärmung der Luft lösten sich ab Mittag auch die letzten Wolken restlos auf, und die Sonne strahlte vom blauen Himmel. Bevor es am Nachmittag wieder dunstig wurde, konnten wir für kurze Zeit die 150 km entfernten Gipfel, der fast 6000 m hohen Berge sehen. Erst am Abend frischte der Wind wieder ganz langsam auf 4 – 5 Beaufort auf. Nur mit der Genua segelten vor dem Wind nach Süden in Richtung Festland. Da der Himmel immernoch wolkenlos war und es keinen Mond gab, konnten wir ohne Steulicht die Sterne beobachten.Das Kreuz des Südens war dabei ein guter Anhaltspunkt für unseren Südkurs.
Waren wir die letzten Tage fast alleine unterwegs, so hatte die Großschifffahrt jetzt deutlich zugenommen. Der 176m lange Frachter AMITY (Call A8ZT6) hatte besonderes Interesse an uns. Auf seinem Weg nach Barranquilla überholte er uns auf der Steuerbordseite und kreuzte unseren Bug im Abstand von 1 sm. Mit dem selben Abstand fuhr er an unserer Backbordseite wieder zurück, um nach einem engen Vollkreis hinter unserem Heck, seinen alten Kurs nach Barranquilla wieder aufzunehmen. Im Nachhinein dachte ich mir, ich hätte ihn über Funk fragen sollen, ob die Sektorenlichter meiner Lichterführung im Masttop (Tricolore) ordnungsgemäß funktionieren 😀.
Genau zum Sonnenaufgang erreichten wir die flacheren Küstengewässer.
Da die Wellen bisher wild und chaotisch waren , hatte ich vermutet, dass sie im flacheren Bereich noch wilder werden. Doch genau das Gegenteil war der Fall und die Strömung war weiterhin mit uns.
Am Ende des 4. Segeltages blieben uns nur noch 11 Seemeilen bis zur Small Craft Passage zum Port of Cartagena und weitere 3 Seemeilen bis zur Marina.
Nautische Daten (18.5.23 09:45 GMT-5)
POS: 10° 33,98′ N 075° 33,28’W
LOG: 489,8 375,8 sm
ETMAL: 114,0 sm
DTG: 10,7 sm + 3,3 sm
ETA: 18.5.23 13:00 GMZ-5
Wassertemperatur: 29 °C