In Kolumbien gibt es verschiedene Arten von Straßen, darunter autopistas (Autobahnen), carreteras (Landstraßen), und vias locales (lokale Straßen). Das hört sich noch recht vergleichbar zu unserem europäischen Straßennetz an. Im folgenden Beitrag beschreiben wir jedoch die Unterschiede am Beispiel unserer Überfahrt von Bogota nach Villavieja.
Der größte Unterschied liegt wohl in der Reisegeschwindigkeit. Die unzähligen Baustellen bis weit hinter Bogota ließen uns nur langsam vorankommen. Wir führen daher am Sonntagmorgen bereits um 08:00 Uhr los und erreichten unser Ziel im 280 km entfernten Villavieja erst kurz vor 16:00 Uhr.
Selbst auf mautpflichtigen Autobahnen erreichten wir entsprechend der Verkehrsdichte nur eine Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 30 und 50 km/h.
Das Motorrad scheint daher hier ein sehr beliebtes Fortbewegungsmittel zu sein. Gefährlicher weise werden mit ihnen nicht nur bei stehendem Verkehr zusätzliche Fahrspuren zwischen den Fahrzeugkolonnen eröffnet. Den zahlreichen Schlaglöchern auszuweichen war nicht immer möglich, da wir meist von Zweirädern umzingelt waren. Fußgängerüberwege und Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 30 km/h waren selbst auf mehrspurigen Autobahnen keine Seltenheit.
Der Zustieg von blinden Passagieren stellt daher wohl auch keine große Schwierigkeit dar.
Ein nur kleiner Unterschied waren die Wildwechselschilder. In andere Länder gibt es nun mal auch andere Tiere.
Obwohl man überall mit unbefestigtem Straßen rechnen muss, traf dies bei uns auf lokalen Straßen zu 100 % zu. Für die letzten 35 Kilometer wählten wir bewusst eine solche Straße aus.
Einspurige Tunnel, Flussüberquerungen, grandiose Landschaften mit ständig wechselndem Charakter, ließen die letzten 1,5h Fahrzeit wie im Flug vergehen.
Das Ankunftsbier hatten wir uns heute verdient.