Im Kaffeedreieck gibt es zirka 600.000 Plantagen, die auf 2.000.000 Hektar Kaffee anbauen. Mit 65 Hektar Anbaufläche ist die von uns besuchte Hacienda Guyabal nahe dem Ort Chinchiná eine der größeren Kaffeeplantagen.
Noch am Nachmittag des Ankunftstages genossen wir den ersten Teil der Plantagenführung, der uns in den Herstellungsprozess mit Verkostung einführte.
Nach dem Schälen, Wässern und Trocknen entscheidet die Größe der Kaffeebohne über die Qualitätsstufe und die Farbe über die Restfeuchtigkeit.
Durch die Sortierung nach Größe und Farbe wird sichergestellt, daß nur gleiche Bohnen gemeinsam geröstet werden.
Bei der Zubereitung entscheidet hauptsächlich die Temperatur und Brühdauer über den Geschmack. Vereinfacht gesagt, je länger und heißer, desto bitterer.
Die Führung im Außenbereich mussten wir auf den nächsten Morgen verschieben, da am Nachmittag der obligatorische Tropenschauer niederging. Den unzähligen Kolibris machte dies scheinbar nichts aus, da sie die Futterstellen auf der Plantage weiterhin wie Bienen umschwärmten.
Am nächsten Morgen, bei bestem Wetter, setzten wir unsere Führung fort.
Gut ausgerüstet mit Sonnenhut und Sammelkörbchen ging es in die Berge zum Ernten.
Da man an einem Busch alles von der Blüte bis zur reifen roten Frucht vorfindet, muss ständig geerntet werden.
Ein guter Arbeiter bringt es an einem Tag auf über 100 kg. Auf Guyabal werden momentan zur Regenzeit, was die Haupterntezeit ist, bis zu 8 Tonnen pro Tag Kaffeebohnen verarbeitet.
Wir gaben uns zwar redlich Mühe ebenfalls etwas Ertrag einzubringen,
konnten mit den Plantagenarbeitern jedoch nicht mithalten.
Bevor Guyabal seine Kaffeebohnen in Säcken zu je 70 kg verpackt an die Genossenschaft abliefert, werden die Arbeitsschritte Schälen, Putzen, Wässern und Trocknen noch auf der Plantage durchgeführt.
Nur für den Hausgebrauch wird auch Kakao angepflanzt. Wir hatten das Glück und konnten aus einer Röstung ein paar Stückchen probieren.