Wetterwechsel

Bereits am Vorabend kündigte ein kräftiges Abendrot mit ungewöhnlichen Wolken einen Wetterwechsel an.

Wir verließen die für unseren Geschmack viel zu volle Ankerstelle von Chichime, um etwas weiter südlich einen ruhigeren Platz zu finden.

Bereits eine Stunde später lagen wir zwischen Isla Perro Grande und Banedup in den Lemmon Cays vor Anker.

Kurz darauf bekamen wir Besuch von einer Kuna Familie. Sie boten verschieden Waren zum Kauf an. Die 10km große Entfernung von ihrer Heimatinsel legten sie dabei paddelnd im traditionellen Einbaum zurück.

Leider konnten wir wegen des Wetterwechsels, die kleine Strandbar auf Banedub nicht mehr besuchen. Über uns ist die Front eines massiven Tiefdruckgebietes gezogen. Obwohl das Zentrum vor der Nordamerikanischen Ostküste lag, wurde durch dieses Tief das normale Wettergeschehen in der gesamten Karibik durcheinander gebracht. Auch unser Anker hielt den geänderten Bedingungen zunächst nicht stand. Durch die Zunahme der Windstärke auf 6 Bft, verbunden mit einer Windrichtungsänderung von 180 Grad, gingen wir auf Drift und mussten ein erneutes Ankermanöver fahren.

Ein Glück, dass wir an diesem Ort etwas mehr Platz zwischen den ankernden Boten hatten, denn als gegen Abend der Wind auf 7 Bft zulegte, konnten wir sicherheitshalber die Kettenlänge auf 60m erhöhen.

Für die erste Nachthälfte war sogar Ankerwache mit ständiger Kontrolle der Bootsposition am Kartenplotter angesagt. Ans Schlafen gehen konnten wir erst nach Mitternacht denken, als der Wind endlich wieder unter 5 Bft gegangen war.