Mamimulu

Mamimulu, so heißt der Teil der Isla Pinos nahe unserer Ankerstelle. Da man hier wunderbar mit dem Dinghy anlegen kann, gingen wir von hier zu Fuß ins 15 Minuten weiter westlich gelegene Dorf Tupbak.

Ein idyllischer Weg führte uns ständig am Wasser entlang. Im Halbschatten der Palmen und bei ständigem Wind war die Mittagshitze sogar erträglich.

Auf halbem Weg, auf einem Hügel, passierten wir die Grabstätten der Gunas von Tupbak.

Viele der Gräber waren mit Tüchern verhängt, jedoch bei einigen konnten wir hineinsehen und die Beigaben für die letzte Reise der Toten bewundern.

Aus Respekt gegenüber den Toten verließen wir diesen heiligen Ort der Gunas nach kurzer Zeit und gingen weiter in Richtung Dorf.

Als Nächstes trafen wir auf ein Kirchengebäude, welches jedoch verschlossen war.

Der Blick durch die Lüftungslöcher zeigte uns, dass bei 4 Sitzbänken die Anzahl der Christen unter den Gunas nicht allzu groß sein konnte.

Das Dorf zeigte sich uns heute wie ausgestorben, nicht einmal Kinder sprangen umher.

Kein Wunder, denn am Hafen war scheinbar das ganze Dorf versammelt. Heute war das Versorgungsschiff aus Kolumbien mit allerlei Haushaltswaren am Steg. Als ich ein Foto machen wollte, entfernten sich sofort alle Gunafrauen, um nicht aufs Bild zu kommen.

Auf unserem Rückweg fiel uns diese Konstruktion auf, von der es hier am Strand sehr viele gab. Zunächst dachten wir an eine Art Nussknacker für Kokosnüsse, es stellte sich jedoch heraus, dass es sich um eine Zuckerrohrpresse handelte.

Das Fortbewegungsmittel hier ist der Einbaum und wird direkt im Wald gefertigt, sehr solide und unheimlich schwer.

Leider hinterlässt auch der Fortschritt seine Spuren. Überall im Schwemmland trafen wir auf Unmengen von Plastikmüll. Die Flut bringt es herbei und wegräumen tut es scheinbar keiner.

Gegenüber unserem letzten Besuch im Dezember, sind in Mamimulu etliche Hütten, bzw. Sonnenschutzdächer entstanden. Auf Nachfrage erklärte uns ein Einheimischer, dass diese eigens für ein 14-tägiges Fest im Mai gebaut werden und danach wieder abgebaut werden. Bei diesem Fest sind Frauen mit den Kindern von den Männern getrennt. Die Männer rauchen Pfeife und trinken den selbstgebrannten Zuckerrohrschnaps, geredet wird dabei nicht.

2 Gedanken zu „Mamimulu“

  1. Hi ihr Weltreisende, nun mussten wir auf Maps erstmal suchen, wo genau Mamimulo ist (sind fündig geworden). Ein spannender Beitrag! Viele Grüße, Natalie und Nawid

    1. Hallo Natalie und Nawid,
      es freut uns von euch zu hören. Ja die Namen hier, vor allem wenn sie in der Sprache der Gunas angegeben sind, fallen uns auch schwer. Besser bekannt ist dieser herrliche Platz unter dem Namen Isla Pinos. In Spanisch gibt es noch den weiteren Namen Isla Ballena, doch mehr dazu im Blog in ein paar Tagen.
      Gruß H & R

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