Um die Pflanzen- und Tierwelt der Cayos Cochinos hautnah zu erleben, unternahmen wir eine Wanderung quer über die Insel Cochino Grande zu der kleinen Siedlung East End.
Über den Steg des Eagle Ray Bay Resorts, das momentan leider geschlossen hatte, gingen wir an Land.
Von einem Einheimischen bekamen wir ein paar Tipps bezüglich der Wanderroute und wo wir am besten die endemische Pink Boa finden können.
Noch innerhalb des Resorts rannten uns gleich mehrere Leguane über den Weg und kletterten schnellstens wieder auf einen Baum. Ihr Lebensraum ist hauptsächlich in den Bäumen. Kein Wunder, dass sie hervorragende Kletterer sind.
Nur wenige Meter oberhalb vom Resort an einem kleinen Bachlauf fanden wir sie dann.
Gleich zwei Pink Boas hatten sich in einem Gebüsch, das über den kleinen Bach reichte, gut getarnt auf einem Ast auf die Lauer gelegt. Die Pink Boa gibt es nur hier auf den Cayos Cochinos. Sie ist mit 1 – 1,5 m Länge ein kleinerer Vertreter der Boa Constrictor.
Auf dem Weg zum Wanderpfad entdeckten wir noch eine Vogelspinne, die sich durch uns überhaupt nicht stören ließ.
Um zur anderen Seite der Insel zu gelangen mussten wir zunächst auf einem einigermaßen ausgetretenen Pfad auf den Bergrücken in der Inselmitte aufsteigen.
Durch den dichten Bewuchs gelang nur wenig Sonnenlicht bis auf den Boden, was das Wandern in der Mittagshitze erträglich machte.
Ein nahezu ausgeblichener Wegweiser zeigte uns die Gabelung zwischen Leuchtturm und der Siedlung East End an.
Von nun an stiegen wir ohne erkennbaren Pfad steil bergab. Leider zeigte uns vereinzelter Plastikmüll immer wieder an, dass wir noch auf dem richtigen Weg waren.
Die Plastikverschmutzung gipfelte dann am Ortsrand. Zur Entsorgung bleibt den Einheimischen außer Verbrennen oder Vergraben nichts anderes übrig.
Im Dorf dagegen war alles blitzblank gefegt und die Häuser farbenfroh bemalt. Der Bewohner des Tintenfischhauses bot sich uns sofort als Guide an und führte uns durchs Dorf.
Im Dorf leben circa 20 Garifunas, ein indigener Stamm mit afrikanischen Wurzeln.
Hier befindet sich die einzige Schule der gesamten Inselgruppe. Die Kinder werden morgens mit Booten von den anderen kleinen Inseln abgeholt und nachmittags wieder zurückgebracht.
Sauber gekleidet und ohne jede Fotoscheu hatten die Kleinen ihre Freude an unserem Besuch.
Für den Unterricht im Freien, mit einer leichten Seebrise, hatte der Lehrer alle Schulbänke und Tische aus den Klassenzimmern unter dem großen Dorfbaum aufstellen lassen.
Gleich nebenan besichtigten wir das Besucherzentrum mit Informationen zu allen auf der Insel vorkommenden Tieren. Ein mindestens 10 Meter langes Gemälde davor, war nicht zu übersehen.
Für weitere Informationen zur Pink Boa, die einzigartig nur auf den Cayos Cochinos anzutreffen ist, bitte obiges Bild zum Vergrößern anklicken.
Nach kurzer Rast gingen wir denselben Weg zurück, wobei der erste Teil wegen seiner Steilheit der beschwerlichere Abschnitt war.
Erst kurz vor dem Ende der Wanderung konnten wir durch die etwas lichtere Vegetation auf Kirke an der Verankerung hinabsehen.
Auf der Jagd nach dem grünen Blitz, der uns heute leider wieder nicht vergönnt war, versank die Sonne mit einem grandiosen Abendrot im Karibischen Meer.