Heute bot sich die Gelegenheit an einem Bootsausflug teilzunehmen, was wir natürlich als Abwechslung zum staubigen Alltag auf der Werft gerne annahmen.
Pünktlich um 7:45 Uhr holte uns José, unser Kapitän ab, um die restlichen 16 Teilnehmer an der Katamaran Marina aufzunehmen.
Außer den 7 Altares an der Küste wussten wir bis dahin nicht, was wir heute alles zu sehen bekommen würden.
Bereits nach wenigen Metern auf dem Fluss Rio Dulce bogen wir rechts in die Lagune La Bacadilla ein, die fast vollständig mit Seerosen bedeckt war.
Dass es einen so schönen und farbenfrohen Fleck in direkter Nähe zu unserer Marina gibt, hatten wir nicht erwartet. Diese Lagune werden wir bestimmt noch einmal mit dem eigenen Dinghy besuchen.
Als Nächstes ging es über den seeähnlichen Abschnitt El Golfete. Hier konnte der 200 PS starke Außenborder zeigen wie er eine mit 19 Personen beladene Lancha mit 25 Knoten übers Wasser fliegen ließ.
Ungefähr auf halber Strecke bogen wir am nördlichen Ufer in ein nicht kartografiertes Wasserstraßensystem ein, das uns durch einen völlig unberührten Regenwald führte.
Ohne die Ortskenntnisse unseres Guides hätten wir bestimmt nicht den Ausgang aus diesem Labyrinth der Wasserwege gefunden.
In so manchen Passagen wurde es so eng, dass Gegenverkehr oder gar Wenden unmöglich wäre.
Nach El Golfete verengt sich der Rio Dulce wieder und bevor wir in den Canyon einfuhren, legten wir erst einen Kaffee- und Toilettenstopp ein. Mit der Lancha wurde hier gut geschützt vor Sonne oder Regen, mitten in der Gaststätte angelegt. Leider sehr touristisch und wenig landestypisch, was sich auch an den mit Europa oder USA vergleichbaren Preisen zeigte.
Auf dem folgenden 10 km langen Abschnitt bis zum Karibischen Meer verengte sich der Fluss zum Canyon.
An einigen Stellen ragen die senkrechten Felsen aus dem Wasser bis zu 100 m in die Höhe.
Oder die Felsen sind so vom Grün überwuchert, dass man darunter wie in einem Tunnel fahren konnte.
Der an der Flussmündung gelegene Ort Livingston ließen wir links liegen und fuhren an der Küste entlang zu unserem nächsten Ziel 7 Altares.
Hierbei handelte es sich um einen Bachlauf mit mehreren Wasserfällen und Pools. Bis zum ersten Pool gab es noch einen Pfad, der teilweise mit einem Seil über die rutschigen Felsen abgesichert war.
Doch bereits oberhalb davon war es vorbei mit dem Weg, weshalb der Großteil unserer Gruppe entschied hier ihr Bad zu nehmen.
Wir entschlossen uns jedoch barfuß und weglos durch den Bachlauf weiter hinaufzusteigen.
Zu Fünft erreichten wir nach einer viertel Stunde den obersten Pool. An diesem kleinen Wasserfall ist der Weiterweg ohne Klettereinlage definitiv zu Ende. Das Bad war hier oben wesentlich erfrischender als am unteren Pool, in den wir auf dem Rückweg ebenfalls noch ein Bad nahmen.
Weiter ging die Fahrt an der Küste entlang bis kurz vor die Landesgrenze zu Belize.
Hier legten wir einen kurzen Stopp am Playa Blanca ein.
Dies ist einer der wenigen Sandstrände Guatemalas am Karibischen Meer. Leider wollte der Großteil der Gruppe hier nicht verweilen und zog es vor zum Mittagessen nach Livingston zurückzukehren.
Mit einem Mittagessen und einem Poco Coco Loco verflog die Zeit in Livingston wie im Flug und am Rückweg stand noch der Besuch der Texan Bay auf dem Programm.
Ähnlich wie auf der Nordseite gibt es rund um die Texan Bay auch etliche Lagunen mit viel unberührter Natur, obwohl hier immer wieder Hütten von Einheimischen zu sehen waren.
Der Name Texan Bay kommt von Mike, einem Texaner, der sich hier vor langer Zeit niedergelassen hat und zusammen mit seiner guatemaltekischen Frau das Restaurant Mini Mike betreibt.
Mit ein paar erfrischend kühlen Gallos, dem nationalen Bier Guatemalas, klang hier die Tour aus.
Auf dem 20 km weiten Rückweg zeigte José jetzt erst richtig, was in seinem Motor steckte. Mit 30 kn flogen wir quasi über das Wasser und die Strecke, für die wir mit Kirke 2,5 Stunden benötigten, schmolz in 20 Minuten dahin.