Bei den Reinigungsarbeiten nach dem Sandstrahlen des Unterwasserschiffes stellten wir fest, dass unser Wellenlager ungefähr 1–2 mm Spiel hat und daher ausgetauscht werden muss. Uns war bewusst, dass dies keine einfache Reparatur werden würde, zumal auch erst das passende Ersatzteil beschafft werden musste.
Vor Ort gab es zahlreiche Wellenlager in verschiedenen Zoll-Abmessungen, jedoch keines für unsere metrische 35-mm-Propellerwelle. Zum Glück waren wir frühzeitig zum Boot zurückgekehrt, sodass unser Segelfreund Peter das benötigte Ersatzteil letzte Woche bei seiner Rückkehr mitbringen konnte. Nachdem wir das neue Lager in Händen hielten, konnten die Arbeiten beginnen.
Das betreffende Lager befindet sich in einem Messinggehäuse zwischen dem Rumpf, dem Leinenschneider und dem Propeller. Das Abnehmen des Propellers stellte uns vor die erste Herausforderung. Selbst mit dem geliehenen Abzieher vom Nachbarn wollte sich der Propeller nicht lösen. Erst nachdem ich einen größeren Abzieher mit einer Zugkraft von bis zu einer Tonne gekauft hatte, konnten wir diese Hürde überwinden.
Der Leinenschneider ließ sich trotz Schwierigkeiten mit den alten Schrauben nach kurzer Zeit demontieren. Nun ging es an das Lagergehäuse, das irgendwie abmontiert werden musste, da die Propellerwelle nur nach innen herausgenommen werden kann – und das auch nur nach der Demontage des Getriebes. Nach außen hin ist leider das Skeg des Ruders im Weg.
Nach Rücksprache mit Hallberg-Rassy muss das Lagergehäuse, nachdem es zwischen Flansch und Rumpf vom Epoxyfüller getrennt wurde, mit einer großen Zange gegen den Uhrzeigersinn abgeschraubt werden.
Auch in der Werkstatt der Werft wurde es nicht einfacher. Das alte Lager ließ sich nicht auspressen, da das Gehäuse innen einen Flansch hatte, der das Aufsetzen eines Presswerkzeugs verhinderte. Also machte ich mich daran, die alte Messinghülse des Lagers von Hand aufzusägen und anschließend mit Hammer und Meißel zu öffnen.
Nach einer Stunde war es endlich geschafft und das Gehäuse war vom alten Lager befreit. Das Einpressen des neuen Lagers ging dann, nachdem es eine Stunde im Gefrierschrank lag, umso leichter.
Nachdem ich alle Teile – vom Propeller über die Welle, den Leinenschneider, das Lagergehäuse bis hin zum Gewindeverbund und dem Rumpf – gereinigt hatte, konnte der Zusammenbau beginnen. Das Werftleben bleibt angesichts unserer offenen Baustellen weiterhin spannend.
Hallo ihr Lieben. Das scheint sehr aufwendig zu sein. Wir wünschen gutes Gelingen. Viele Grüße aus dem sonnigen Stuttgart
Ja das stimmt, vor allem bei den begrenzten Möglichkeiten hier.
Genießt das schöne Herbstwetter in Deutschland, inzwischen ist es hier nicht mehr so heiß, dafür regnet es mehrmals täglich.
Grüße H&R
Super gemacht. Dem Ingeniör ist halt nichts zu schwör. Wir drücken die Daumen, dass die restlichen Baustellen einfacher geschlossen werden können. J&B
Danke, Daumen drücken können wir brauchen, denn es gibt noch einiges zu tun und selten läuft alles rund.