Der lange Weg zurück ins Wasser

Das Wetter hielt, was es versprach. Die Ausläufer der Kaltfront brachten tagelangen, anhaltenden Regen. Um unter diesen Bedingungen überhaupt weiterarbeiten zu können, musste Kirke vollständig rundum eingepackt werden.

Nun konnte an den unbearbeiteten Stellen am Kiel gearbeitet werden. Allein zwei Tage wurden für Schleifen, das Auftragen von Primer und das anschließende Trocknen benötigt.

Da unser Zelt dem Dauerregen standgehalten und den Rumpf trocken gehalten hatte, wagten wir es, auf die letzten Flächen Coppercoat in sechs Schichten mit der Walze aufzutragen.

Während der 72-stündigen Trocknungszeit zog bereits die nächste Kaltfront mit weiterem ergiebigem Regen über uns hinweg.

Doch alles ist gut gegangen, und die behandelten Flächen sind ohne Wasserschäden ausgehärtet. Nun konnte der letzte Arbeitsschritt beginnen: Um das Coppercoat zu aktivieren, muss das Kupfer im Epoxyharz freigelegt werden. Zwei Arbeiter der Werft benötigten für das Nassschleifen von Hand mit 320er Schleifpapier ganze drei Tage.

In der Zwischenzeit hatte ich ausreichend Gelegenheit, den frisch polierten Propeller samt Leinenschneider wieder anzubringen.

Zu unserem Leidwesen entdeckten wir jedoch erst am Schluss, dass an vier kleinen Stellen am Heck und am Ruder das Coppercoat noch einmal nachgearbeitet werden musste. Also hieß es erneut: Regenschutz aufbauen, schleifen, streichen, aushärten, aktivieren – und natürlich den bereits geplanten Einwasserungstermin um weitere drei Tage verschieben.

Heute Nachmittag war es endlich so weit. Bevor die Fahrt in Richtung Wasser begann wurde, während Kirke schon im Trailer hing, die Unterseite des Kiels aktiviert,


Nachdem der Rumpf ins Wasser eingetaucht war, begann der spannendste Moment der gesamten Prozedur: Ist Kirke noch dicht? Immerhin hatten wir am Wellenlager, an der Logge und an den Toilettenventilen gearbeitet. Doch trotz Freitag, dem Dreizehnten, verlief alles reibungslos.

Nach über drei Monaten auf der Werft lagen wir endlich kurz vor Sonnenuntergang wieder sicher am Steg der Nanajuana Marina. Froh, dem erheblichen Dreck des Trockendocks entronnen zu sein, freuen wir uns sogar darauf, das gesamte Schiff zu putzen und für die Weiterfahrt vorzubereiten.

2 Gedanken zu „Der lange Weg zurück ins Wasser“

  1. Puh, das war ja lange, anstrengend und aufregend. Wie schön, dass ihr es geschafft habt. So wird die Kirke euch weiterhin gute Dienste tun. Bin gespannt auf den ersten „Seebericht“.Grüße und gute Fahrt IuJ

  2. Jetzt, da alles wieder wie neu aussieht, wünschen wir euch schöne Weihnachten und ein glückliches und interessantes Segeljahr 2025.
    Liebe Grüße Lisa & Bernd

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