Nun trennte uns nur noch der 15 km lange Canyon, bevor der Río Dulce bei Livingston ins Karibische Meer fließt.
Eigentlich wollten wir spätestens um 7 Uhr am Ankerplatz aufbrechen, um unseren Termin zum Ausklarieren um 10 Uhr wahrzunehmen. Doch dichter Nebel machte uns einen Strich durch die Rechnung. Erst als sich der Nebel etwas gelichtet hatte, gingen wir Anker auf.
Kurz nach der Einfahrt in den Canyon löste sich der Nebel auf, und der Ebbstrom half uns, etwas schneller den Fluss hinunterzukommen.
Bei schönstem Wetter kamen wir pünktlich in Livingston an und gingen vor der Stadt auf nur noch 2,5 m Wassertiefe vor Anker.
Sofort machte ich mich auf den Weg und parkte unser Dinghy am Stadtanleger. Ein Einheimischer war sofort zur Stelle und bot an, für kleines Geld während meiner Abwesenheit darauf aufzupassen. Nach nur 45 Minuten war der gesamte Behördengang mit Hilfe unseres Agenten Raul erledigt.
Kaum zurück am Boot, erschien Hektor mit zwei Booten, um uns über die Barre zu schleppen.
Um den Motor bei extremer Schräglage nicht nutzen zu müssen, zog uns eines der Boote, während das zweite Boot uns mit einer Leine von der Mastspitze auf etwa 30 Grad Schräglage hielt.
15 Minuten später und 100 US-Dollar leichter waren wir wieder in tiefem Wasser. Obwohl es erst Mittag war, wäre es für die Weiterreise nach Belize inklusive der Einreiseformalitäten zu spät geworden.
So hielten wir an unserem ursprünglichen Plan fest: Vorbei an der Flachstelle Bajo de Ox Tongue überquerten wir die Bahía de Amatique, um die Nacht am Cabo Tres Puntas, dem letzten Außenposten Guatemalas, zu verbringen.