Roatan erkunden: Von Schokolade bis Rum – ein unvergesslicher Tag

Der heutige Ausflug führte uns zu den eher touristischen Sehenswürdigkeiten im Nordwesten der Insel Roatan.

Zusammen mit der Crew von IVALU und ROSI brachen wir zu Fuß im strömenden Regen auf. Eigentlich wollten wir für die Fahrt nach West End einen ortsüblichen Kleinbus, einen sogenannten Colectivo, nutzen. Noch bevor wir die Hauptstraße erreichten, sprach uns jedoch ein privater Taxifahrer an, der auf der Suche nach Fahrgästen war. Den Preis von 20 US-Dollar pro Person für die einfache Fahrt lehnten wir ab, da dieser im Vergleich zum Colectivo viel zu hoch war. Je näher wir der Hauptstraße kamen, desto weiter sank sein Preis, bis wir uns schließlich bei 10 US-Dollar pro Person für Hin- und Rückfahrt einig wurden. Der Colectivo wäre zwar immer noch günstiger gewesen, doch mit unserem Fahrer Santos hatten wir einen Glücksgriff gemacht. So kamen wir ohne Umsteigen ans Ziel, konnten unterwegs beliebig anhalten und hatten gleichzeitig unseren privaten Reiseführer.

Auf unserer Fahrt passierten wir mehrfach große Solar- und Windparks. Roatán verfügt neben LPG-Gaskraftwerken über eine 7-MW-Photovoltaikanlage im Süden, eine 5-MW-PV-Anlage im Norden, 4 MW Windkraft in den Bergen und eine 26-MWh-Batteriespeicheranlage – die bislang am besten ausgebaute erneuerbare Energieversorgung, die wir in Zentralamerika gesehen haben.

Unser nächster Stopp war die Schokoladenfabrik in der Nähe von Sandy Bay.

Hier konnten wir den Produktionsprozess hautnah miterleben und verschiedene Schokoladensorten probieren. Gekauft haben wir nichts – bei über 30 Grad hätte die Schokolade ohne Kühlung wohl kaum den Tag überstanden.

Eine geniale Geschäftsidee entdeckten wir im Laden gegenüber: Hier wurde Müll zu Kunst verarbeitet. Dank der zahlreichen Kreuzfahrttouristen, die fast täglich vorbeikommen, finden solche Souvenirs bestimmt reißenden Absatz.

In West End angekommen, vereinbarten wir mit Santos eine Uhrzeit für die Rückfährt und machten uns zu Fuß auf Erkundungstour.

Hier spielt sich alles entlang der einzigen Straße an der Küste ab. Unzählige Souvenirgeschäfte und noch mehr Bars und Restaurants werben um Gäste.

Anders als in der östlichen Karibik wurde hier jedoch niemand aufdringlich.

Wir hatten zudem das Glück, dass heute kein Kreuzfahrtschiff auf Roatan war, denn an manchen Tagen überfluten gleichzeitig bis zu 5 Kreuzfahrschiffe die Insel.

Die Mittagshitze lässt sich am besten in einer luftigen Bar über dem Wasser aushalten.

Auf Empfehlung kehrten wir bei Happy Harry ein. Das Essen war gut, das Bier eiskalt – was will man mehr?

Am frühen Nachmittag holte uns Santos wie verabredet ab. Nächster Programmpunkt: der Besuch der Roatán Rum Company.

Eigentlich hatten wir auf eine Besichtigungstour gehofft. Stattdessen fanden wir nur noch einen Verkaufs- und Verkostungsraum vor – die Destillerie ist mittlerweile wohl auf das Festland umgezogen. Nach ausführlicher Verkostung entschieden wir uns, unsere Schiffsbar mit einer Flasche Island Spiced Rum aufzufüllen.

Der Rückweg führte über die Berge zurück auf die Südseite der Insel – mit grandiosen Ausblicken. Natürlich hatte unser Fahrer alle perfekten Fotostopps im Blick, bevor wir Coxen Hole, die Hauptstadt des westlichen Bezirks, erreichten.

Downtown – hierher verirrt sich normalerweise kein Tourist mehr. In den zahlreichen Geschäften gibt es eigentlich alles, man muss nur wissen, wo.

Ohne Santos hätten wir diesen kleinen Laden, der seine Waren hinter Gittern anbot, nie gefunden. Wir kauften honduranische Zigarren ohne Namen und Banderole – das Stück für 50 Cent.

Der Ausflug hat uns sehr gut gefallen und Roatán von einer anderen Seite als vom Wasser aus gezeigt. Wir beschlossen, nächste Woche mit Santos einen weiteren Ausflug zu unternehmen – diesmal in den östlichen Teil der Insel.

2 Gedanken zu „Roatan erkunden: Von Schokolade bis Rum – ein unvergesslicher Tag“

  1. Hallo Hardy, hallo Rita,

    irgendwie habe ich den Eindruck, ihr seid ein bisschen schreibfaul geworden. Ich verfolge die Reise immer noch. Insofern gerne wieder mehr Infos und Bilder. War immer spannend!
    Grüße aus Chaosland Deutscheland
    Tom

    1. Hallo Tom,
      stimmt. Hier auf Fantasy Island fühlt es sich an wie im Urlaub. Ohne viel unternommen zu haben ist plötzlich schon wieder ein Tag vergangen.
      Wir geloben Besserung

Die Kommentare sind geschlossen.