Bei strahlendem Sonnenschein führte uns unser heutiger Ausflug in den östlichen Teil der Insel Roatán – natürlich wieder mit unserem Fahrer und Guide Santos.
Auf der zunächst noch asphaltierten Straße erklimmen wir zügig den Bergrücken und genießen eine fantastische Aussicht auf die Nord- und Südküste der Insel. Heute ist das beeindruckende Saumriff besonders gut zu erkennen – ein farbenprächtiger Schutzschild gegen die Naturgewalten.
Bald schon weicht der Asphalt einer staubigen Sand- und Schlaglochpiste. In gemächlichem Tempo schaukeln wir von einem Schlagloch zum nächsten.
Nur noch vereinzelt säumen Hotels den Weg, doch in der Ferne lassen sich überall Häuser in der üppigen Vegetation ausmachen. Santos erzählt uns, dass viele wohlhabende Amerikaner hier Land erworben haben – darunter bekannte Namen wie Sylvester Stallone, Michael Douglas und Julio Iglesias. Auch der Name „El Chapo“ fällt. Da Santos nur Spanisch spricht, verstehe ich nicht alles, aber ich kann mir gut vorstellen, worauf er anspielt.
Kurz darauf stehen wir vor einem grotesk anmutenden, riesigen Gebäude – offenbar ein Kasino, eine Bar oder eine Diskothek mitten im Nirgendwo.
Da gerade Renovierungsarbeiten stattfanden, konnten wir einen Blick ins Innere werfen. Wer macht hier wohl Geschäfte? Für Kreuzfahrtschiffe zu weit abgelegen, und die einheimische Bevölkerung kann sich wohl kaum Vergnügungen in einem solchen Etablissement leisten. Ich sagte leise zu mir: „¿Lavandería de dinero?“ – worauf Santos grinste.
Die weitere Fahrt brachte uns hinab zur Südküste von Roatán. Die fjordähnliche Oak Ridge Bay ist ein durch hohe Berge rundum geschützer Naturhafen und wird daher von zahlreichen Fischerbooten genutzt.
Hier endet auch die Colectivo-Buslinie aus Coxen Hole. Wer in die weiter östlichen liegenden Buchten möchte, ist ab hier auf ein Wassertaxi angewiesen.
Unser eigentliches Ziel Punta Gorda lag auf der Nordseite der Insel. Diese Gemeinde wurde 1797 von den Garifuna gegründet – einer ethnischen Gruppe, die aus der Vermischung von Afrikanern und den Gelben Kariben von St. Vincent in der Ostkaribik hervorging. Die Garifuna hatten einst die Franzosen im Krieg gegen die Briten unterstützt. Nach deren Niederlage wurden sie zur Strafe auf die Insel Roatán deportiert. Punta Gorda wurde später zum Nationaldenkmal erklärt, da es die erste Garifuna-Gemeinde Mittelamerikas war und bis heute ihre Kultur, Bräuche und Traditionen bewahrt.
Am Strand besuchten wir ein kleines Restaurant – so unscheinbar, dass wir es auf den ersten Blick ohne Santos gar nicht als solches erkannt hätten.
Von der traditionellen Garifuna-Küche hatten wir bereits viel gehört, also ließen wir es uns nicht nehmen, sie zu probieren. Der in Kokosmilch gebratene Fisch mit Kochbananen, Reis und Bohnen war schlichtweg köstlich – ein Genuss, den wir lange nicht mehr erlebt hatten.
In Sachern Waschsalon denkt unsereiner natürlich lieber an de BAP.
Ich jonn su unwahrscheinlich jähn met dir enn der Waschsalon.
Weil du häss Ahnung vun dä Technik.
Vun der ich nix verstonn.
Auf dem Eiland gingen wir aber natürlich auch lieber in „Die kleine Kneipe am schönen Strand“ (frei nach Peter Alexander ) 🙂
Traumhaft!