LOCKDOWN – Tag 8

Der Windgenerator ist wieder montiert und wir sind gespannt ob er jetzt den Flüstermodus drauf hat. Bis zur Generalprobe vergeht wohl noch eine Weile, da laut Wetterbericht es auch in den nächsten Tagen windstill bleiben soll.

Die Übeltäter, zwei Lager der Propellerwelle, zeigten tatsächlich Rauhigkeit wenn man sie unter Last durchdreht. A Propos, der Wiederaufbau ist ohne Verluste gelungen., alle beweglichen Teile wurde festgebunden bis sie endgültig montiert waren.

Ansonsten halten wir uns strickt an die Ausgangsperre und verlassen das Marinagelände nicht.

LOCKDOWN – Tag 7

Marokko meldet heute erneut eine weitere Steigerung bei den Fallzahlen auf 345 Infizierte sowie 23 Verstorbene. Der Höhepunkt ist auch hier, nach einer Woche LOCKDOWN, noch nicht erreicht.

Ansonsten ist hier wenig passiert. Die Möven erobern sich langsam den großen Parkplatz der Marina zurück, scheint ihnen dort besser zu gefallen als bei uns auf den Stegen. Die Sonne kam erst gegen Abend zwischen den Wolken zum Vorschein. An Deck fühlt es sich durch den leichten Wind unangenehm an und wir haben wieder lange Kleidung an. Auf irgendwelche Arbeiten verzichteten wir daher großzügig zu Gunsten untätigem Faulenzen.

LOCKDOWN – Tag 6

Unser Windgenerator gibt schon seit einiger Zeit im Betrieb erhebliche Geräusche von sich. Da unser Nachbar zwei neue Lager in seinem Ersatzteilfundus hat, nahmen wir dankend sein Angebot an die Lager zu tauschen. Doch zuerst musste der Träger abgebaut werden um das Kabel im Mast etwas nachführen zu können. Ansonsten lässt sich nämlich die Kontaktierung im Kabel zum Generator nicht lösen. Höchste Schwierigkeit, denn Arbeiten über dem Wasser bedeuten: Alles was runter fällt ist in den Tiefen des Hafenbeckens unwiederbringlich weg.

Bis auf eine PVC-Unterlegscheibe ist das Vorhaben verlustfrei gelungen. Frisch gereinigt sieht der Windgenerstor aus wie neu, hoffen wir, dass er morgen mit neuen Lagern auch wieder nahezu geräuschlos Strom erzeugt.

LOCKDOWN – Tag 5

Hier hat sich nichts geändert außer das Wetter. Es scheint wieder die Sonne und es ist mit 20 °C angenehm warm. Grund genug endlich mal mit viel Wasser den Saharastaub der letzten Tage vom Deck zu spülen. Ich habe mich dann auch gleich daran gemacht dem elendigen Pilz im Teakdeck wieder etwas auf die Pelle zu rücken.

Eingefangen hatten wir ihn uns hauptsächlich auf der Steuerbordseite. Das war der Bereich, der an unserem Liegeplatz in Holland fast immer im Schatten lag. Gepaart mit der relativ hohen Luftfeuchtigkeit breitete sich der Pilz über die Jahre kräftig aus. Inzwischen lässt er sich viel leichter als früher mit Wasser und einer weichen Bürste entfernen. Mir scheint, ihm gefällt die Trockenheit mit der kräftigen Sonneneinstrahlung nicht. Bei gutem Wetter werde ich nun jeden Tag ein paar Quadratmeter reinigen, ich habe ja in den nächsten Wochen genug Zeit.

LOCKDOWN – Tag 4

Bezogen auf die Fallzahlen zählt Marokko zu den am frühesten und stärksten auf die Coronakrise reagierenden Ländern weltweit. Das sollte hier auch in einer Woche an den Zahlen erkennbar sein. Nach der kompleten Sperrung des Luft- und Seeraums vor 4 Tagen, verbunden mit dem ausgerufenem Notstand ist eine Ein- bzw. Ausreise faktisch unmöglich.

Ausgerüstet mit meiner Ausnahmegenehmigung habe ich mich heute morgen aufgemacht um Einkäufe zu tätigen. Die Straßen von Salé waren so gut wie leer gefegt. Etliche kleine Händler und die Marktstände in den kleinen Gassen der Medina sind ebenfalls verschwunden. In der Markthalle werde ich jedoch fündig und kann alles kaufen was ich will. Ebenfalls warten die Bäckereien mit reichhaltig gefüllten Regalen auf.

Mit dem heutigen Einkauf sind wir bis zum Wochenende wieder gut mit frischem Gemüse versorgt. So wie es aussieht mutieren wir langsam zu Vegetariern.