Südlich 40 Grad Nord

Mit unserer Ankunft in Nazaré haben wir auch den 40. Breitengrad Nord nach Süden überschritten. Zur Veranschaulichung, dies entspricht einer geographischen Position im Mittelmeer wie im Süden von Sardinien. Sowohl an der Luft-, als auch an der Wassertemperatur mit je 2 Grad mehr als in Porto ist das jetzt auch deutlich zu spüren. Schon erstaunlich, was 200 km nach Süden ausmachen können.

Die Fahrt durch die Nacht verlief absolut ruhig und wegen Null-Wind komplett unter Motor. Dafür wurden wir die gesamte Strecke bis zur Hafeneinfahrt Nazaré von unzähligen Delfinen begleitet. Entweder gibt es hier soviele Delfine oder wir haben sie alle mitgebracht.

Wir haben uns hier für eine Woche eingebucht und heute ist nur noch chillen angesagt.

ps Hier ist das Hafenwasser sauber und ruhig.

Abschied von Porto

Um 10:30 war es soweit, unter Motor verließen wir den Hafen. Bis zum Nachmittag können wir segeln. Die Wellen sind zwar um die 2m, jedoch sehr lang gezogen, so dass sie die Segel auch mit wenig Wind stehen.

Zum Tagesabschluss lässt der Wind wie erwartet nach und mit der Motorfahrt kommen sofort die Delphine.

Durch die Nacht geht es gut beleuchtet dank des riesigen Vollmondes.

Wir erwarten unsere Ankunft in Nazaré zum Sonnenaufgang.

Vorbereitungen

Das Wetter hatte sich heute wieder stark gebessert und soll auch die nächsten 2 Tage so anhalten. Noch haben wir eine Küstenwarnung wegen der Wellen von 4-5m. Wir bereiteten unsere Abfahrt für morgen, Samstag vor. Die Wellen werden dann nur noch um die 2m erwartet.

Liegeplatz gekündigt, Solarzellen wieder montiert und rund ums Boot das Treibgut von Holz über Plastik aus dem Wasser gefischt.

Wir wollen uns morgen beim Ablegen den Mist ja nicht unbedingt um die Schraube wickeln oder in die Motorkühlung saugen. Ich habe mir damit bestimmt keine Freunde bei den Marinieros gemacht. Sie hatten heute die Hafenreinigung eingestellt, es war wohl zu schönes Wetter um „hart“ zu arbeiten. Nun mussten sie jedoch am Abend den Haufen, den ich rausgeholt hatte, doch noch entsorgen.

Wir freuen uns auf Morgen, endlich wieder unterwegs zu sein. Das nächstes Ziel ist Nazaré.

Pyrotechnik

Nach langer Bestellzeit ist heute der Ersatz für unsere abgelaufenen Seenotsignale eingetroffen. Die alten Raketen und Handfackeln ließen wir im selben Zug gleich kostenpflichtig entsorgen, da hier in Portugal der Besitz von abgelaufenen Seenotsignalen scheinbar zu erhebliche Strafen führt.

Das Wetter hat sich seit gestern mittag auch wieder für die feuchte Variante entschieden und der Dreck im Hafenbecken ist zwar weniger geworden aber immernoch erschreckend.

Die Marinieros fischen zwar schon die letzten zwei Tage mit Netzen was sie können, der Erfolg stellt sich jedoch nur sehr langsam ein. Immerhin schwimmt unser Heck seit heute wieder im Wasser anstatt im Müll.

Zurück zum Boot

Der Himmel weint zum Abschied. Bei Regen, gemischt mit leichtem Schneefall, hoben wir nach einem kurzen Flug mit leichter Verspätung in München erneut ab. Der zweite Abschnitt ging dafür umso schneller.

Eine halben Stunde vor der Zeit landeten wir bereits bei strahlendem Sonnenschein in Porto und mit dem Taxi waren es auch nur wenige Minuten bis zum Hafen.

Mit großer Spannung und noch größerer Erleichterung fanden wir Kirke unversehrt an ihrem Liegeplatz vor. Einzig der Müll und Dreck im Hafenbecken war erschreckend. Um Kirke herum gab es kein Fleckchen wo man das Wasser sehen konnte. Die Winterstürme, welche hier kurz vor Weihnachten wüteten, brachten sehr viel Holz und anderes Treibgut in den Hafen. Die hohen Wellen von bis zu 9m verarbeiteten dabei alles was ihnen in den Weg kam zu Kleinholz. Auch an der Strandpromenade waren heute noch die Aufräumarbeiten in vollem Gange.

Dafür entschädigte uns der heutige Tag mit bestem Wetter und einem grandiosen Sonnenuntergang.