Erste Schleusentreppe

Nachdem wir uns richtig ausgeschlafen hatten, ging es auf die erste Etappe im Kaledonischen Kanal. Hierzu musste wir uns auf Funk anmelden und bekamen dann die Zeit für die Schleusung von 11:30 genannt. Hier herrscht jedoch absolute Entspannung, Die Zeit läuft gefühlt maximal halb so schnell und so wurde auch die Drehbrücke vor der ersten Schleusentreppe mit vier Kammern erst kurz vor 12 Uhr geöffnet. Wir waren auch das einzigste Boot das den Kanal in Richtung Südwest führ. Entgegen sind uns am ganzen Tag aber auch nur 2 Schlauchboote, ein Segler und 3 Hausboote gekommen. Der Schleusenwärter meinte auch, wir seien spät dran im Jahr und der Sommer und die Urlaubszeit sei vorbei.

Im weiteren Verlauf mussten wir nochmal an einer Drehbrücke 10 Minuten warten, dafür konnten wir in die letzte Schleuse bevor es auf den Loch Ness geht direkt einfahren. Etwas gewöhnungsbedürftig sind die Namen der einzelnen Kanalpunkte wie Muirtown Flight, Tomnahurich Swing Bridge und Dochgarroch Lock, welche man immer kurz vor Eintreffen über Funk anrufen sollte um die letzten Anweisungen entgegen zu nehmen.

Nach der Dochgarroch Lock haben wir am Pontoon für die Übernachtung festgemacht und uns ein wenig zu Fuß die Umgebung angesehen.

Alles top gepflegt, scheinbar ein Hobby der Anwohner hier und schön anzusehen.

Caledonien Canal

Der Kaledonische Kanal, mit einer Länge von 97 km, verläuft durch den Great Glen und verbindet die Ost- und Westküste Schottlands. Nach einer ruhigen Nacht sind wir gegen 10:00 Uhr Ortszeit in Inverness angekommen und direkt in die Sea Port Schleuse eingelaufen.

Hier bezahlt man dann auch gleich das Transit Ticket, was für unser Boot mit 248 britischen Pfund zu Buche schlägt. Dafür, daß man eine Woche freie Liegeplätze im Kanal hat ist der Preis doch gar nicht so hoch.

Eine Drehbrücke und eine Schleuse weiter erreichten wir die Seaport Marina. Nach einem deftigen Frühstück und 2 Bier fallen wir dann auch direkt in den Tiefschlaf.

Auf Empfehlung eines Locals ließen wir den Abend unweit von der Marina im Clachnaharry Inn bei leckerem Bier und Pubfood ausklingen.

Die Pubs hier oben in Schottland sind halt Kult.

Scapa Flow

Pünktlich um 08:00 BST sind wir in Stromness ausgelaufen. Das Wetter ist wie schon gewohnt grau, heute jedoch immerhin mit Schattierungen aber mit 10 °C noch kälter als sonst. Da es keinen Wind gab laufen wir unter Maschine Kurs Südost. Nach kurzer Zeit begleiteten uns Delphine durch dieses historisch berühmte Gewässer. Fast die gesamte deutsche Hochseeflotte des ersten Weltkrieges liegt hier selbst versenkt am Grund und ist für Taucher ein Eldorado.

Die Delphine hatten sichtlich Spaß daran mit Kirke um die Wette zu schwimmen. Wir konnte da natürlich nicht mithalten und so zogen sie nach einer viertel Stunde auch weiter.

Um 10:00 BST sind wir planmäßig in Long Hope vor Anker gegangen. Nach dem Frühstück klarte auch der Himmel auf und wir bekamen die ersten Sonnenstrahlen seit 2 Wochen. Hier warten wir nun den richtigen Zeitpunkt ab um den Pentland Firth möglichst bei Stillwasser zu queren.

Die Berechnungen hatten sich als exakt zutreffend herausgestellt. Es ist schon erstaunlich, wie diese Wassermassen innerhalb von 5 min von 1,5kn West auf 1,5kn Ost wechseln. Bereits 1 Stunde nach Strömungswechsel hatten wir den Duncansby Hd. , das NO-Kap von Schottland, querab.

Das Wetter hatte inzwischen auch wieder seinen Normalzustand angenommen und für den Abend und die Nacht wurden Regenschauer vorhergesagt.

Ausharren und planen der Weiterfahrt

Den gestrigen Tag konnten wir für einen Spaziergang in der näheren Umgebung und zur restlichen Installation unseres AIS Tranpondets ausnutzen. Jetzt ist die Navigation wieder voll einsatzfähig und die AIS Signale sind auf all unseren Systemen sichtbar.

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Planänderung

Dieses massive Sturmtief mit dem Namen Yap, welches direkt über Irland nach Nordosten über Schottland zieht, beinflußt das Wetter in ganz Europa. Im Süden bringt es Warmluft und bei uns sehr unstabiles, windiges Wetter und vor allem viel Regen. Das Bild zeigt die Windrichtungen und Windstärke an. Zum Segeln ist alles ab Orange unangenehm und erst Rot, da will und sollte man nicht sein!

Ab Montag soll wieder ruhigeres Wetter einsetzen, worauf wir uns entschlossen haben hier im geschützten Hafen von Stromness zu bleiben.

Das gibt uns nun genug Zeit in den nächsten Tage, um Stromness und die Umgebung zu erkunden.