Halbweg nach Holland

Seit 1600 MESZ sind wir wieder in niederländischen Hoheitsgewässern. Die Uhren wurden um 1 Stunde vorgestellt und die holländische Gastlandflagge gesetzt. Nachdem wir heute morgen bei Regen in Lowestoft gestartet sind hat sich seit 2 Stunden der Himmel geputz und es scheint die Sonne. Es wird auch merklich wärmer. Im Moment bläst es noch mit 4-5 Bft aus Südwest und hat ca. 1-2m Welle. Gegen Abend soll es noch etwas zulegen um dann wahrscheinlich kurz vor dem Ziel auf Nordwest zu drehen und dann eher schwachwindig zu werden. Wir werden ja sehen.

Ness Point

Eine der wenigen Sehenswürdigkeiten von Lowestoft ist der Ness Point. Diese Landmarke ist das Ost-Kap von England. Allzu viele Besucher kommen hier nicht vorbei und es sieht daher etwas verlassen aus.

Von hier sind es ca. 100 Seemeilen in Richtung Ost bis nach Ijmuiden. Diesen Kurs werden wir wohl morgen anlegen, mal sehen wo an der holländischen Küste wir rauskommen werden da der Wind laut Vorhersage nicht für die benötigten 24h Stunden durchhalten wird.

 

Neuer Windpark

DudgeonShoalGestern kurz nach 1800 BST drehte der Wind und nahm stetig an Stärke zu. Ein flottes Segel im 1. Reff war angesagt. Um etwas von der verlorenen Zeit hereinzuholen und wegen des besseren Winkel zum Wind entschlossen wir uns eine Abkürzung zwischen Dudgeon Shoal und Race Bank zu nehmen. Der Einstieg nahe West Ridge war gegen 0000 BST gefunden. Inzwischen war es stockdunkel da der Mond noch nicht aufgegangen war. Mit Radar hielten wir Ausschau nach den 2 gelben Bojen. Zu unserer Verwunderung gab es diese nicht mehr, dafür aber einen im Bau befindlichen und unbeleuchteten Windpark, der den gesamten Raum zwischen den Sandbänken ausfüllte. Kein Wachschiff und keine Beleuchtung, diesen Weg nimmt wohl sonst keiner.

Das Zick Zack zwischen den Masten ging dank unseres Nahbereichsradars sehr gut und der Rest der Fahrt bis Lowestoft verlief danach unspektakulär.  Beim Einlaufen beginnt es pünktlich wieder zu regnen, wir sind gespannt wann endlich der Sommer kommt.

Grau in Grau

Mit den letzten Sonnenstrahlen um 0600 heute morgen sind wir in Scarborough losgesegelt. Seit dem hat sich alles Grau in Grau gefärbt. Zunächst hatten wir guten Wind und sind flott vorangekommen. Doch nun laufen wir bereits seit 7 Stunden unter Motor, da es keinen Wind mehr hat und aus den angegündigten 3-4 Bft aus SW wurden jetzt 1-2 Bft aus SSE. Das Ganze gepaart mit 2 kn Gezeitenströmung, die uns entgegen kommen, läßt kein Segeln in irgend eine Richtung zu. Wir sind jetzt an der 12 Meilenlinie auf Höhe des Flüsses Humber und bis Lowestoft liegen noch 90 sm vor uns. Hoffentlich dreht der Wind bald auf SW, der Gezeitenstrom ist da schon verläßlicher, in 2 Stunden schiebt er uns dann wieder 6 Stunden lang an.

Scarborough

Heute morgen ging es mit dem einsetzenden Südost-Gezeitenstrom pünktlich um 0445 UTC ankerauf. Da über Nacht ein frischer Südwestwind mit 4-5 Beaufort eingestzt hat, waren die 23 sm bis Scarborough schnell hinter uns. Stellenweise liefen wir mehr als 10 kn über Grund, das totale Gegenteil zu gestern.

Scarborough ist ein typischer englischer Ferienort mit jeder Menge von Spielhöllen, Fish & Chips und Pubs an der Ufer- bzw. Hafenpromenade.Für morgen zeichnet sich ein günstiges Wetterfenster ab um die Stecke bis Lowestoft zu machen, da es auf dieser gesamten Strecke für uns keinen nutzbaren Hafen gibt.