Entsalzung und Lecksuche

Heute habe ich Gerards Tipp beherzigt und den äußeren Kühlkreislauf des Motors mit Süßwasser gespült. Da wir den Motor nun bis Januar nicht mehr benötigen soll mit dieser Maßnahme der Korrosion vorgebeugt werden.

Zuerst den Filter ausgebaut und gereinigt. Dieser war erstaunlicherweise fast sauber. Im Gegensatz zum Nachbarboot Albacora, wo Marc vor ein paar Tagen bei sich eine stinkende und schimmelige Substanz entfernt hatte.

Danach den Kühlkreislauf mit dem Wasserschlauch vom Landanschluß über den Einfüllschlauch für den Frostschutz hergestellt und den Motor laufen lassen. Bei 1000 U/min entsprach die Fördermenge der Wasserpumpe genau der Wasserleistung vom Landanschluß. Nach ungefähr 10 Minuten ist der Kühlkreislauf bis über den Auspuff aussreichend gespült und entsalzt. Noch schnell das Seeventil ein paar Mal bewegt, damit auch dieses mit Süßwasser gespült und die Kugel jetzt im geschlossenen Zustand nicht im Salzwasser steht.

Die zweite Aktion galt der Suche nach dem Leck im Cockpitboden, welches nach dem Entfernen der ihrem Alter entsprechend rotten Motorraum-Geräuschdämmung auch schnell gefunden war. Die Befestigung des Haltebügels an der Lenksäule im Cockpitboden bedurfte einer De-/Montage mit erneuter Abdichtung. Nächste Woche ist dann nur noch die neue Schalldämmung anzubringen, die ich bereits letzte Woche beim Shipchandler vor Ort bestellt habe.

Verlegt

Um den bestmöglichen Schutz während unseres Aufenthalt in Leixoes zu bekommen haben wir uns heute innerhalb des Hafens verlegt.

Dazu sind wir um 10 Liegeplätze weiter in die nordwestliche Ecke umgezogen. Wir erwarten hier zwar nur geringfügig geringeren Schwell, dafür aber weniger Wind und der Hafenmeister hat unsere Kirke vom Büro aus in Sicht. Weiterhin liegen in der hinteren Ecke nur noch ein paar Dauerlieger, was die Gefahr einer Kollision mit den Gastyachten, die in der doch recht engen Boxengasse manövrieren, erheblich reduziert.

Neue Festmacher

Heute war es soweit, ich habe die Zeit gefunden um die Augen mit Kausch an den neuen Festmacherleinen zu spleissen. Die alten Festmacherleinen haben in den letzten 10 Jahren nun doch ihre Elastizität verloren und taugen nicht mehr um die Bootsbewegungen aufzufangen. Da hier am Atlantik selbst im Hafen immer Bewegung ist, haben wir auch gleich in stabile Ruckdämpfer aus Edelstahl investiert.

So gerüstet haben wir nun ein gutes Gefühl, das Boot alleine über den Jahreswechsel hier zu lassen. Die Nagelprobe wird sich schon übermorgen zeigen, wenn 4-6m Wellengang vor dem Hafen erwartet werden.

Heute waren es nur 1,5-2m hohe Wellen, dazu nebelig abwechselnd Nieselregen mit wenigen sonnigen Abschnitten.

Wasser in der Bilge

Heute wollte ich den neuen Festmacherleinen ein gespleißtes Auge gönnen. Dazu öffnete ich den Stauraum im Durchgang zum Vorschiff wo ich mein Spleißwerkzeug verstaut hatte. Oh Schreck, hier stand eine kleine Menge Wasser, für Schwitzwasser jedoch etwas zu viel. Und vor 2 Wochen, bei der letzten Kontrolle, war auch alles noch trocken. Die Geschmacksprobe ergab dass es sich um Süsswasser handelte, was die Fehlersuche etwas eingrenzte. Bei dem vielen Regen womöglich eine Decksundichtigkeit oder eine Leckage an unserer Druckwasserversorgung.

Nachdem wir sukzessive wieder alles trockengelegt hatten und uns im Schiff in Richtung Küche vorgearbeitet hatten, war die Stelle anhand der nassen Weinflaschenpolster auf dem Trinkwassertank eindeutig identifiziert. Jetzt war mir auch sofort wieder bewusst, dass ich gestern die Tanks randvoll gefüllt hatte. Die Kontrolle der Schlauchschellen ergab 2 lockere Schellen am Stutzen zum Füllschlauch. Kleine Ursache mit feuchtem Keller und Schrecksekunde..

Wie es weitergeht

Bei dem inzwischen herbstlichen Wetter hatten wir nun genügend Zeit über das „Wie heht es weiter ?“ nachzudenken. Heute zum Beispiel regnet es ergiebig und dauerhaft, alleine die Temperaturen sind mit 18-20 Grad sehr angenehm. Obwohl wir noch im T-Shirt herumlaufen tragen die einheimischen bereits dicke Jacken. Auch in der nächsten Zeit ist keine grundlegende Wetteränderung in Sicht und die Vorhersage gibt ab nächster Woche bis zu 6m Seegang mit SW-Wind an. Daher haben wir beschlossen über den Jahreswechsel hier in Leixoes bei Porto zu bleiben. Dafür spricht auch der relativ sichere und günstige Hafen mit unmittelbarer Nähe zum Flughafen.

Der Liegeplatzvertrag bis Mitte Januar ist abgeschlossen und die Heimflüge am 6. Dezember sind gebucht.

Bis dahin haben wir noch genügend Zeit für ein paar Wartungsarbeiten auf der ToDo Liste, denen wir uns jetzt ohne Hektik annehmen werden.