Es ist Wochenende in England. Man merkt es ganz deutlich, alles was ein Boot hat ist scheinbar hierher unterwegs. Kein Wunder bei dem Wetter, es wird Banane gritten, Wasserski gefahren oder auch nur in der Sonnen gelegen… Der Somer ist angekommen, stahlend blauer Himmel, fast kein Lüftchen und selbst das Wasser hat mit 20 Grad Badetemperatur. Wir haben das gute Wetter genutzt um unserem Teakdeck eine Salzwasserreinigung zu gönnen. Es sieht jetzt wieder aus wie neu, kein Moos und Grünspahn mehr in Sicht. Dafür hat es mich erwischt. Ich hatte die Sonne falsch eingeschätzt und habe jetzt einen Sonnenbrand am Rücken der sich gewaschen hat. Gegen Abend verlassen viele Boote die Bucht und wir bekommen wieder Mal ein Livekonzert vom Ufer, das bei dem ruhigen Verhältnissen sehr gut bis zum Boot schallt.
Zurück in England
Heute sind wir um 0700 BST mit zunächst wenig Wind in Alderney losgesegelt. Der Wind hat sich gegen Mittag auf 3-4 Bft und am Abend auf 4-5 Bft zu einem schönen Segelwind entwickelt. Wir sind die gesamte Strecke gesegelt und haben unseren Ankerplatz in der Studland Bay gegen 1900BST erreicht. Wer unsere Kurslinie verfolgt hat, der hat sich vielleicht gewundert warum wir so ein Schlangenlinie gefahren sind. Dies liegt am Gezeitenstrom der mit über 2,5 kn 6 Stunden nach Osten zieht um dann die nächsten 6 Stunden wieder nach Westen zu ziehen. Es is schon gigantisch was für Wassermassen hier hin und her schwappen. Am Ankerplatz zaubert die Abendsonne mit ihrem fantastischen Licht eine grandiaose Stimmung an die Kreidefelsen von Old Harry Rock.
Bilder gibt es sobald wir wieder Internet haben
Alderney
Heute sind wir bei absoluter Windstille fast die gesamte Strecke von Jersey nach Alderney unter Motor gelaufen. Für 10 sm hat es dann doch noch etwas Wind gegeben, so saß wir exakt zur richtigen Zeit in der „Swinge“, der Abschnit mit dem heftigen Stömung waren.
Doch ab hier war es wieder vorbei mit dem Wind und das Meer liegt absolut bleiern da.
Eigentlich hatte der Wetterbericht für die ganze Zeit ein bisschen Wind versprochen, aber der kommt wohl erst heute Nacht oder hoffentlich morgen, wenn wir wieder rüber nach England segeln.
Da es gestern Ostwind hatte ist unser Ankerplatz noch nicht so ganz ruhig, da die Dünung direkt in den Hafen läuft. So wird man wenigstens nach dem Besuch der örtlichen Pubs schön in den Schlaf geschaukelt.
Shoping & Sightseeing
Heute war zuerst Einkaufen und dann die Besichtigung vom Elisabeth Castle an der Reihe. Um unsere Lebensmittelvorräte mit frischen Sachen aufzustocken sind wir in die Viktorianische Markthalle gegangen, wo man alles was das Herz beglückt kaufen kann.
Mit nun vollem Kühlschrank können wir wieder ein paar Tage vor Anker gehen, was im Solent auch unser Ziel ist.
Bei Niedrigwasser sind wir dann zu Fuss zum Elisabeth Castle aufgebrochen, welches um diese Zeit trockenen Fusses erreicht werden kann. Wir kamen genau richtig zu einer Vorführung mit exzellenter Erklärung über das Leben und die Technik die die Kanoniere und Infantriesoldaten beherschen mussten.
Zum Abschluss wurde dies dann mit einem Live-Kanonenschuss gekrönt.
In einem kleinen Museum wir die gesamte Geschichte der Festung dargeboten, was den immer fortschreitenden Ausbau der Festung in den Jahren von 1600 bis 1945 zeigt. Da die Anlage sehr weitläufig ist, sind uns die 4 Stunden, die wir hier verbracht haben, sehr kurzweilig vorgekommen.
Immer noch bei bestem Wetter mussten wir den Rückweg mit einem lustigen Amphibienfahrzeug antreten, da inzwischen 5m Wasser über dem Fußweg standen.
Den bisher lauesten Abend haben wir in angemehmer Runde zusammen mit Angelika und Rainer von der SY Cosi Shell, auch Trans-Ocean Mitglieder, im Cockpit verbracht.
ps Funkrunde (7,123kHz 20UTC): je näher wir der Heimat kommen, umso schwächer werden die Signale. Aber es besteht Hoffnung da wir uns ab morgen wieder entfernen, Grobrichtung Alderney und dann wieder rüber nach England.
Jersey
Heute sind wir bereits um 5:30 BST ausgelaufen. Dies war auch notwendig, da das letzte Hochwasser um 3:30 BST war und 2h später nur noch 2,5m Wasser in der Hafeneinfahrt waren mit der Tendenz fallend.Zur Info wir benötigen mit der besagten „Handbreit“ unterm Kiel doch ganze 2 Meter.
Da es absolut windstill war sind wir unter Motor zwischen den Inseln Herm und Jethou durch die Corbette Passage nach Sark gelaufen. Bei diesen idealen Bedingungen haben wir mit mitlaufenden Strom die 20m breite Gouliot Passage
zwischen Sark und Brecqhou genommen und direkt dahinter an einer Besucherboje zum Frühstück festgemacht.
Der Rest der Überfährt nach Jersey verlief unspektakulär mit teilweise Segeln mit 4 km Wind oder Motorfahrt.
Um 13:30 sind wir dann in St. Heller eingelaufen und haben direkt, da es nun fast wieder Hochwasser ist, in die Marina einfahren können.