Segeltagebuch der Segelyacht KIRKE
Gestern abend hatten wir mit 20kn Wind gegen 2kn Gezeitenstrom einen sehr unruhigen Ankerplatz. Ab Mitternacht mit dem Einsetzen des Flutstroms, ging auch der Wind schlafen, und der Gambia River wurde glatt wie ein Ententeich. Erst mittags um 12 Uhr setzte der Wind wieder ein und sollte bis zum Abend weiter zunehmen. Wir entschieden uns daher für die nächste Nacht in den Bintang Bolon, einen Seitenarm des Gambia Rivers, zu gehen.
Mit dem Flutstrom und raumem Wind starteten wir heute zu unserer zweiten Flußfahrt.
Nach fast 2 Monaten an der Mooring war eine Rumpfreinigung dringend notwendig. In dem 26 °C warmen und nährstoffreichem Wasser hatte sich ein unheimlich starker Bewuchs am Rumpf von Kirke festgesetzt.
Um unser River Cruising Permit zu verlängern sind wir heute bereits um 10 Uhr nach Banjul gefahren. Eigentlich wollten wir um diese Zeit dem afrikanischen Verkehrswahnsinn aus dem Weg gehen, doch es kam anders.
Langsam haben wir die Auswirkungen des Harmattan der letzten Woche beseitigt. Harmattan ist ein kontinentales Windsystem Afrikas zwischen den 20ten Breitengrad und dem Äquator, das heißen, trocken Wind aus Nordost bringt und dabei jede Menge Sand im Gepäck hat.